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auch zuweilen ein fleineb buntcb STudE) um bie Schultern gefdjlagen.
Sie meiften grauengeftalten finb auf bem Söeg 511m Starfte bar»
geftellt, mit weiten ftacfjen färben ober fernen Stulben auf bem
f opfe; ba lugt aub bem f orbe bie ©lucfljenne mit ihren finbern
tjeraub, ba prangen bie Stetonen, bie Seefifdje, bie Srote, alte bie
mannigfachen Irtilet, welche bie Sauerbfrau jum Verläufe nach &er
Stabt bringt. 3nt Sonntagbftaate trägt fic golbenenS<hntutf,fdjwere
Dljuiehättge, famrnt SBilbc^en unb Stebaitlonb baran;
fie hat bann weiße Strümpfe an beit gitßen unb gtänjenb fchwarje
Schuhe unb fieht ganj ftattlicf) unb behaglich aub. 2ltb grauenarbeit
hat Portugal nichts gebracht alb eine Sammlung gewöhnlicher floppet»
fpi|en; albSinnbitb ber grauenarbeit aber finben wir ba bab Spinn»
räbchen aub bunllem §ol§e mit berfilbertem Stetallwert, bab reijenbe
Oeräthe aub einer anberen, halböergeffenen $eit, in ber eb fein für»
renbeb Siebten in jebem grauengemache fang.
Unter ben ©otb» unb Silberfiligranen, welche Portugal in
großer Stenge gebracht hat, finben wir ben groteblcn Scljmucf
ber portugiefifchen grauen, bie foloffaten 0h r = unb §albgcl|änge,
bie unb an inbifche f oftbarleiten ju gleichem gweefe erinnern. Sieben
biefen Schmmfgegenftänben finb ba Diele förbetjen in burchbrochenem
Silber, größere unb fteinere, in reicher ülubwalfl. -3>ch erinnere mich,
öor dielen fahren auch bei unb 511 £anbe biefe förbchen in großer
Stenge atleuthatben im ©ebrauchc gefeljett ju haben; faft in jeber
wohthabenben gamilie waren fie $u finben, faft jebeb Stäbchen, bab
ftriefen lernte, befaß ein folcheb filberneb ©erätlje. StBo finb nun bie
taufenbe Don Sttberförbct)en Don bamalb hingetommen? ©in jebeb
8anb unb jebe Beit haben ihre befonbere SBaare; in Portugal finb
bie Keinen f örbe offenbar berjeit im Schwünge unb füllen hier, an
ber Schwelle beb portugiefifchen Slubftellungbraumeb, bie Sdjränfe
mit ihrem hellen Silberglanje.