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Volltext: Die Frauenarbeit und nationale weibliche Hausindustrie auf der Wiener Weltausstellung

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Sönig Satt XY. ton (Schweben unb Saifer Napoleon L, tot» 
tjanben finb. Sott bem teueren Silbe, welches weit hinter bem 
evften in Ausführung ftet)t, wirb berietet, baß eS Bon einem jungen 
gjtabdjen in j»ei 3at)ten bei täglicher Arbeitszeit Bon zwei ©tun- 
ben auSgefü^rt würbe; 730 ©tunben unb ein fotcijcS «Srgebniß; 
ein Keines, unfd)öneS, zwergenhaftes Männlein mit ©ajefäben 
geftidt! Sa tobe itf) mir bie ©olbammeru brüben, bie SolibriS, 
bie SornröSclien, bie ipaibeblümctjen, bie tjinter bem Olafe eine« 
anberen ©cfjrantes jo luftig, jo treu unb wafjr herüberguden, baß 
man baS Alles Bon bem bunften Untergvunbe ber Arbeit fitf) loSlöfen 
ju feljen glaubt. 
gbenfo traurig wie baS geftidte äftajeftätSBerbrechen fie^t ein 
Altartudj aus, baS auf Sattift, mit fc^warjer ©eibe genäht, baS 
Abenbmaf)t oon Sa Sind bringt; mau taffe jebem baS ©eine; eS 
bleibt bocf) ewig babei, baß wir fotdje Singe lieber gezeichnet unb 
gemalt feljen, als mit 9tabel unb gaben müljeooll auSgefüljrt. — 
Sapierbtumcn, 9tol)rgefled)te, ÜMereien auf £ol$, ißorjeüau unb gebet 
finb epponirt, einzelne Spielereien, wenige, bie fidf aller Seadjtung 
entstehen. Stuf ©eibe gemalte Sturnen finb barunter, cc^tc weibliche 
Sitettantenarbeit. Sie grauen haben noch einen harten Sampf burcfj- 
Zumadjen, um für foldje Sedjuif eine freie §anb unb Bor eitlem einen 
richtigen Slid 51t gewinnen. @twaS hföereS ßidjt unb etwas tieferer 
©(hatten unb bie grauenarbeit ftftnbe, nicht btoS auSnahtnSweife, auf 
einer ganz anberen ©tufe, als fie heute einuimmt. 
SiefeS helle 8idjt unb biefer tiefe ©(hatten ift, wie in fo Bielen 
anberen Säubern, ganz reid; unb urfprünglith in ben Arbeiten ber 
nationalen weiblichen jpauSinbuftrie SänemarlS 511 finben. ßS liegt 
immer ein ©tüd originellen SolfSlebenS iubiefen Singen, bie ba bunt 
unb abfortberlid) wie ein Strauß Bon feltenen Stumen uns in’S Auge 
fallen. SOßie in bem norbifihen Aadibartanbe, bem fleißigen, funftbe- 
fliffenen Schweben, finb aud; h ier ^ mannigfachen ©efpinnfte unb 
©ewebe, bunte ©toffe in ©djafwolle unb ©am, pradjtBolle 97äh 5 unb 
©topfarbeiten, bie gefnüpften Sorbüren, bie ©nar-©äume, bie fcßwe- 
ren ©tidereien unb Sambourarbeiten auf grober fieinwanb, bie 
abfonberlidjen 3eid)nungen aus uralter 3«t ju finben.
	        
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