Der von Jahr zu Jahr gesteigerte Verbrauch von China-
Rinden liess schon seit Langem befürchten, dass die amerikanische
Fieber-Kinde auf die Dauer nicht hinreichen durfte, und es wurden
deshalb wiederholt Versuche angestrebt, die Cinchona-Cultur auch
in anderen als amerikanischen Tropen - Gegenden heimisch zu
machen. Auf Java wurden 1854, nachdem der Reisende Hass
karl unter grossen Gefahren Samen und Pflanzen aus Amerika
gesammelt hatte, die Culturversuche begonnen, und nach oft
missglückten Experimenten wurde endlich die mittlere Höhe, von
1600 Meter und eine Mittel-Temperatur von 17° als Bedingungen
für das Gedeihen der Cinchona-Anlagen ermittelt, und um die
junge Pflanze vor Witterungs-Unbilden zu schützen, kam man
auf den glücklichen Gedanken, nach Art der Kaffee- und Cacao-
Plantagen Zwischenpflanzungen üppig vegetirender Bäume, Ery-
thrina- und Sponia-Arten, anzulegen.
Was sich in Java mit Erfolg cultiviren liess, konnte auch
in Ost-Indien versucht werden, und auch gelangen die Cultur-
Versuche. 1861-62 wurden durch die engliche Regierung Markham
und Spruce nach verschiedenen Theilen der amerikanischen China-
Regionen entsendet, und Dank diesen Männern befinden sich
gegenwärtig im Neilgerri-Gebiete (Madras), auf Ceylon und am
Himalaya ausgedehnte Anpflanzungen von Cinchona-Bäumen.
Bis heute ist die Fieberrinden-Ernte dieser Localitäten im
Vergleich zur amerikanischen Production von noch nicht beson-
deiei Bedeutung, da bisher nur ein geringer Theil der jungen
Bäume zur Abschälung bestimmt werden konnte; es wird jedoch
als sicher angenommen, dass schon im Jahre 1876 bedeutende
Ernte-Resultate erzielt werden können, so auf Java allein, nach
van Gorkum’s Angaben, schon über 100.000 Kil.
Das Opium, der Kinni oder goldene Koth der Chinesen,
war auf der Ausstellung durch Proben fast aller jener Länder
vertreten, die dasselbe produciren: Persien, das russische Trans-
Kaukasien, Klein-Asien, Britisch-Indien, Egypten, Algier, Austra
lien (Cap Victoria) und selbst Mittel-Europa, letzteres mit schle
sischen und Wörtern bergischen Proben eines Opiums von 12 bis
15% Morphin-Gehalt, welche den erfreulichen Beweis liefern, *