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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

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Auf die Detailbespreehuug übergehend, sei nochmals der 
eigenthümlich gebauten 30pferdigen verticalen Zwillings-Woolf- 
Maschine von Burmeister & Warn in Kopenhagen gedacht. An 
knüpfend an das, was über diese Maschine bereits kurz erwähnt 
wurde, sei bemerkt, dass sie in ihrer Anordnung, mit ihren über 
einandergestellten Cylindern, mit ihren dem Mangin - Systeme 
entlehnten Trunk-Kolben der unteren Niederdruck-Cylinder, an 
deren Köhren unmittelbar die Balanciers für die Luft-, Speise- 
und Sood-Pumpen in Zapfen befestiget sind, und mit ihren, den 
Vertheilungs-Schiebern je eines Cylinderpaares gemeinschaftlichen 
Schieberstangen, welche (bei mangelnden Expansions- Schiebern) 
ihre Bewegung von je einer gewöhnlichen Coulisse erhalten, eine 
grosse, ja geradezu unübertreffliche Einfachheit bekundet. Doch 
macht die horizontale Lagerung des cylindrischen Condensators 
halb hinter, halb über den Pumpen dieselben schwer zugänglich 
und dürften die hier besonders langen Schieber-Kanäle einen sehr 
-fühlbaren Einfluss auf den Wirkungsgrad der Maschine ausüben*). 
begangen, dass man den Dampfmantel des Hochdruck-Cylinders oder manch 
mal sogar beider Cylinder als Dampf-Receiver benützt. Es ist klar, dass 
diese „Selbsthilfe“ des arbeitenden Dampfes (und das ist er vom Momente 
des Eintrittes in den Hochdruck - Cylinder bis zur Ueberströmung in den 
Condensator) dem Zwecke eines Dampfmantels geradezu widerspricht, welchem 
vielmehr nur dann Folge geleistet wäre, wenn man den Receiver selbst, an 
statt ihn zur Umhüllung der Cylinder zu gebrauchen, ebenfalls durch ein 
Dampfhemd vor Abkühlung schützen würde: eine Anordnung, welche aller 
dings aus Rücksicht auf eine in ungehöriger Weise gesteigerte Complicirtheit 
der Constructiou nicht statthaft ist. Jedenfalls soll, um einen günstigen 
Wirkungsgrad der Maschine zu erzielen, der Dampfmantel des Hpchdruck- 
Cylinders vom frischen Kesseldampfe durchzogen werden, und soll der aus 
dem kleinen Cylinder abgehende Dampf auf kürzestem Wege in den einer 
Abkühlung möglichst wenig unterworfenen Receiver und ebenso rasch in den 
Niederdruck-Cylinder gelangen. Eine Einrichtung mit nebeneinander-, wenn 
thunlich zwischen beiden Cylindern liegenden Schieberkästen, bei wclchei der 
dem Kessel entströmende Dampf erst durch den oft genannten Dampfmantel 
des kleinen Cylinders in dessen Schieberkasten gelangen könnte, diiifte diesen 
Erfordernissen noch am meisten entsprechen. 
*) Die genannte Firma hat nach dem gleichen Systeme seit 18Ö4 in 
theils horizontaler, theils verticaler Lagerung 7 Maschinen mit zusammen 
•2300 nom. Pfdkft. (im Max. 600 Pfdkft) für Kriegsschiffe und 20 Maschinen
	        
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