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des Exhaust-Dampfes begegnet und denselben, condensirt, in sich
aufnimmt.
Halbstationäre Maschinen waren von Beite Englands in
namhaft geringerer Zahl als Locomobilen ausgestellt. Einerseits
ist der Bedarf an solchen Maschinen ein geringerer, da man, wo
immer nur thunlich, denselben stationäre Anlagen mit eilige,
mauerten Kesseln vorzieht; andererseits wurden englische Fabri-
cate dieser Gattung an Güte von jenen Frankreichs und selbst
Deutschlands überflügelt.
Sie waren entweder den Locomobilen vollkommen gleich
und nur statt auf Kader, auf Fussgestelle gesetzt, oder aber
vertical angeordnet, wobei sich ebenfalls Cylinder und Lager direct
auf den Kesse] aufgeschraubt vorfanden. Die Kessel der letzteren
Type haben gewöhnlich die seit Paris bekannte J. Hermann
Laehapelle’scke Anordnung mit den, diametral den verticalen
Feuerraum durchfahrenden Siederöhren. Auch Field’sche Kessel,
obwohl sie nicht jene Güte bekunden, welche man sich anfäng
lich von ihnen versprach, fanden sich vor. Neu unter den verti
calen Kesseln sind nur die „Nozzle“-Kessel und die Kessel nach
Davey-Paxman’s Patent*).
Ein auf blosse Anschauung basirtes, vergleichendes Urtheil
über die Güte der von englischen Fabrikanten exponirten Loco-
*) Die Erst ereil, welche übrigeus auf der Ausstellung fehlten, haben
in quadratischen, die obere Fortsetzung des runden Feuerkastens bildenden,
Röhrenkammer mehrere Schichten dicht nebeneinander liegender Siederöhren,
welche so gruppirt sind, dass die Röhren zweier sich folgender Schichten
"zu einander liegen. An den Enden der Röhren befinden sich gekrümmte
Ansätze, welche, auf der einen Seite nach unten, auf der andern nach oben
gekehrt, eine erhöhte Cireulation des Wassers in den Röhren veranlassen. Die
äussere Kesselhülle ist behufs Reinigung des Röhren-Systems abzuheben.
Diese Kessel, welche in ihren sonstigen Eigenschaften anderen Vertical-Typen
nicht nachstehen, besitzen eine im Verhältnisse zum Raume bisher noch
nicht erreichte grosse Heizfläche, und dürften sich daher als Schnelldampf-
Generatoren beispielweise für Feuerspritzen gut eignen.
Die Davey-Paxman’schen Kessel haben verticale, unten rechtwinkelig
umgebogene Siederöhren, welche im cylindrischen Feuerkasten stehen und
einerseits im Kopfbleche und andererseits in der Mantelfläche desselben be
festiget sind. Um sie trotz der Krümmung einziehen zu können, sind sie
nach unten schwach konisch geformt.