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Die Papier-Industrie hatte zwei sehr schöne Papier-
Maschinen von G. Sieg] in Wien und Bscher Wyss in Zürich
aufzuweisen. Die letztere Maschine von besonderer Grösse und
für Papiere von grösster Breite, war mit 7 Trocken-Cylindern
und den entsprechenden Filz-Trockenwalzen versehen, mit 3 Knoten
fängern, 2 Schöpfrädern für Papiermasse und Speise, deren ver
änderliche Geschwindigkeit, wie auch die des Schüttelwerkes
durch Conusscheiben hervorgebracht war. Zum Vergrössern der
Papier-Haspel war eine hübsche Vorrichtung mit Schnecken
windungen angebracht, wodurch ein Vorschieben der Haspelarme
zu gleicher Zeit stattfindet.
Patentirte Knotenfänger verschiedener Art brachte
James Bertram & Son in Edinburgh, Huillier in Vienne und
Henry Walson in Newcastle on Tyne einen revolvirenden dieser
Gattung.
Von Holländern war wenig Neues und Wichtiges vor
handen; dagegen stellten Decker in Cannstadt und Gehr. Sachsen
burg in Rosslau Hadern- oder Strohstoff-Kocher vortrefflicher
Arbeit, nach dem Kugelsystem ausgeführt, aus, und letztere
Firma auch einen guten Hadernschneider mit Trommel von P"
Durchmesser und 0,4“ Breite.
Die Holzstoff-Fabrication war durch die bekannten,
vertical laufenden Schleif-Apparate von Völter in Heidenheim,
sowie diejenigen von Bell in Luzern glänzend vertreten. Der
Schleif-Apparat der letzteren Firma ist vertical, d. h. mit sieh
horizontal drehendem Steine, ringsherum die Holzkasten zui
Aufnahme der gespaltenen und entästeten Hölzer. Vom Schleif-
Apparat gelangt der Stoff auf die des Raffineur, eine Alt ge-
wöhnlichen Mahlganges und von da zu den 3 Sortir-Cylindern,
von denen der eine sich über den zwei andern nebeneinander-
liegenden befindet. Ausserdem war noch ein Ausstampf-Appaiat
mit sich langsam drehendem Gefäss und 4 Stampfen vorhanden.
Der grosse Bedarf an Holzmasse zur Papieifabiication liess
nicht nur in neuester Zeit die Holzschleifereien in massenhaftei
Anzahl in nadelholzreichen Gegenden entstehen, obgleich im
Verhältniss zu der aufgewandten Kraft eigentlich nur wenig Stoff