MAK

Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

285 — 
Die Papier-Industrie hatte zwei sehr schöne Papier- 
Maschinen von G. Sieg] in Wien und Bscher Wyss in Zürich 
aufzuweisen. Die letztere Maschine von besonderer Grösse und 
für Papiere von grösster Breite, war mit 7 Trocken-Cylindern 
und den entsprechenden Filz-Trockenwalzen versehen, mit 3 Knoten 
fängern, 2 Schöpfrädern für Papiermasse und Speise, deren ver 
änderliche Geschwindigkeit, wie auch die des Schüttelwerkes 
durch Conusscheiben hervorgebracht war. Zum Vergrössern der 
Papier-Haspel war eine hübsche Vorrichtung mit Schnecken 
windungen angebracht, wodurch ein Vorschieben der Haspelarme 
zu gleicher Zeit stattfindet. 
Patentirte Knotenfänger verschiedener Art brachte 
James Bertram & Son in Edinburgh, Huillier in Vienne und 
Henry Walson in Newcastle on Tyne einen revolvirenden dieser 
Gattung. 
Von Holländern war wenig Neues und Wichtiges vor 
handen; dagegen stellten Decker in Cannstadt und Gehr. Sachsen 
burg in Rosslau Hadern- oder Strohstoff-Kocher vortrefflicher 
Arbeit, nach dem Kugelsystem ausgeführt, aus, und letztere 
Firma auch einen guten Hadernschneider mit Trommel von P" 
Durchmesser und 0,4“ Breite. 
Die Holzstoff-Fabrication war durch die bekannten, 
vertical laufenden Schleif-Apparate von Völter in Heidenheim, 
sowie diejenigen von Bell in Luzern glänzend vertreten. Der 
Schleif-Apparat der letzteren Firma ist vertical, d. h. mit sieh 
horizontal drehendem Steine, ringsherum die Holzkasten zui 
Aufnahme der gespaltenen und entästeten Hölzer. Vom Schleif- 
Apparat gelangt der Stoff auf die des Raffineur, eine Alt ge- 
wöhnlichen Mahlganges und von da zu den 3 Sortir-Cylindern, 
von denen der eine sich über den zwei andern nebeneinander- 
liegenden befindet. Ausserdem war noch ein Ausstampf-Appaiat 
mit sich langsam drehendem Gefäss und 4 Stampfen vorhanden. 
Der grosse Bedarf an Holzmasse zur Papieifabiication liess 
nicht nur in neuester Zeit die Holzschleifereien in massenhaftei 
Anzahl in nadelholzreichen Gegenden entstehen, obgleich im 
Verhältniss zu der aufgewandten Kraft eigentlich nur wenig Stoff
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.