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Die Nollet’sche Maschine soll, wie uns ein beiliegender
Brief bezeugt, in La Heve seit 1863 Ins 1872 ohne irgend
welche eingetretene Störungen functionirt haben und wird gerade
auf diesen höchst wichtigen Punct von der Societe d’alliance
eine bedeutende Reclame basirt; wir können jedoch nicht umhin,
an dieser Stelle unsere etwas abweichende Meinung auszusprechen.
Es mag immerhin sein, dass auf dem festen Lande diese Ma
schine sich recht gut hält: aber auf Schilfen, wo durch das
ewige Bollen nnd Stampfen diese in der Theorie so einfache, in
der Praxis aber so zusammengesetzte, schwere und hohe Maschine
die Bewegungen und Stösse des Schiffskörpers mitmachen muss,
hat sie sich nicht bewährt. Wir können dem einen Briefe von
La Heve zwei Fälle entgegenstellen, wo solche Maschinen gerade
im entscheidenden Augenblicke, d. h. in der Nähe des Landes,
hei Sturm und Wetter den Dienst versagten. Die fortwährenden
Stösse, in welchen die einzelnen, namentlich oberen schweren
Eisentheile (Magnete und Spulen) in ihrem sehr bedeutenden
Bewegungsmomente aufgehalten werden, lockern und verrücken
die gegenseitige Lage von Spulen und Magneten, und bei nächster
Gelegenheit streifen sie an einander, oder bei stärkerer Locke
rung und Verschiebung stossen sie sogar an einander und de-
rangiren und verderben den ganzen Apparat, dessen Herstellung
hinwiderum einen gewandten Mechaniker und viel Zeit erfordert.
Die Erfindung der Jamin’schen Magnete wird diese Maschine
viel leichter machen. Eine andere und zwar noch viel verwund
barere Achillesferse der elektrischen Leucht - Apparate im All
gemeinen sind die später noch zu behandelnden elektrischen
Lampen.
Glühen und Schmelzen, und schlägt in einer Stunde 320s 1 ' Kupfer oder 9G0* r
Silber nieder. Wo derselbe nur zur Erzeugung von elektrischem Lichte ver
wendet wird, fällt die Gleichrichtung der Ströme durch einen Commutator
weg und gereicht dessen Beseitigung sogar zum Vortheile; denn das elek
trische Licht ist eine elektrische Wärmewirkung und daher von der Strom
richtung vollkommen independent; der Commutator schaltet einen Widerstand
ein, und daher verstärkt dessen Wegnahme den Strom und wird ferners
durch den fortwährenden Stromwechsel die Begulirung des Lichtes sehr
erleichtert, da nun beide Kohlenspitzen gleichmässig abnehmen.
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