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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

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Gesellschaft erzeugt auch Feldgeschütze, gezogene Mörser u. s. w. 
von vortrefflicher Güte. 
Die englische Ahtheilung, welche wir hei der Besprechung der 
Panzerplatten flüchtig erwähnten, ist hauptsächlich den Erzeug 
nissen Sir Armstrong’s gewidmet. Englischerseits wird die Supre 
matie Krupp’s nicht eingestanden und man erinnert sich noch 
der heftigen Federkriege, die vor nicht langer Zeit in dieser 
Frage geführt worden sind und dieselbe zu einer nationalen Ange 
legenheit hinaufschraubten. 
Das grösste Geschütz, welches Armstrong uns in Wien 
vorführt, ist das lOzöllige 18 Tonnen-Geschütz, ein Vorderlader 
mit Zügen nach dem Woolwich-Systeme. Dasselbe ruht auf einer 
Küstenlaffete. Die Bekanntschaft seiner grösseren Kinder, so z. 
B. seines 25 Tonnen - Geschützes und des bekannten 35 Tonnen 
„Woolwich - Infant“ gönnt er uns nicht, aber dessenungeachtet 
können wir ihm unsere Bewunderung nicht versagen. — Ein 9“ 
Hinterlader mit Krupp’schem Rundkeilverschluss, mit Stahlmantel 
(G’oil) und eingetriebener Stahlseele, zeigt uns die neue Richtung, 
welche gegenwärtig in England im Geschützwesen platzgreift. 
Das Geschütz befand sich bei den Schiessversuchen am Stein 
felde und wurde als Eigenthum der österr. Regierung, mit deren 
Bewilligung zur Ausstellung gebracht: es liegt auf einer Stahl- 
Laffete mit Lamellen-Bremse. 
Eine Neuerung in der Verschlussvorrichtung wird bei einem 
7-Zöller vorgeführt. Dieses System lehnt sich, strenge genommen, 
an das französische, der Unterschied liegt nur darin, dass bei 
letzteren der Verschluss nach den ersten Manipulationen einer 
Thüre ähnlich geöffnet wird, während Armstrong den Laderaum 
durch eine seitliche Verschiebung des Verschlusses blosslegt. Die 
Idee ist eine gute, der ganze Apparat erscheint aber etwas complicirt. 
Das System Pallisers, alte Geschütze mit Stahlseelen zu 
versehen, wird an einem älteren gusseisernen Kanonenrohre gezeigt, 
welches nun eine Bohrungsweite von 6.3ZolJ hat und mit 3 Zügen 
versehen ist. 
Schliesslich ^vollen wir noch einiger kleineren Geschütze 
für den Feldgebrauch gedenken, welche dort aufgestellt sind,
	        
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