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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

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Die zu einem modernen Hafen gehörenden Einrichtungen, 
als: Trockendocks zum Untersuchen und Repariren der Schiffe, 
Geleiseanlagen zur leichteren Verbindung von Schiff und Bahn, 
endlich fixe und bewegliche Krahne zum Laden und Löschen der 
Waaren, fehlen in unseren Häfen so zu sagen gänzlich. Die Be 
trachtung der Häfen von Hamburg, Bordeaux, Marseille, Spezia, 
Cap der guten Hoffnung u. a. lassen uns die zahlreichen Ele 
mente erkennen, welche heute von der Schiffahrt gefordert werden 
und deren Vorhandensein an den betreffenden Küstenpuneten 
ein wesentliches Glied in der Reihe derjenigen Eactoren bildet, 
welche zum raschen Aufschwünge derselben so wesentlich bei 
tragen. 
Trockendocks besitzt unser Staat noch gar keiue in den 
öst.-ungar. Häfen. Deren Mangel ist umso empfindlicher, als in 
neuer Zeit das Eisenmaterial beinahe ausschliesslich zum Schiff 
bau verwendet wird und ein eisernes Fahrzeug im Interesse des 
ökonomischen Betriebes, Reinigung und Anstrich seines Rumpfes 
wenigstens einmal im Jahre erheischt*). 
Die in den ausländischen Häfen so zahlreichen Krähne 
mangeln bei uns nahezu gänzlich. Triest besitzt einen schwim 
menden (25 Tonnen Tragfähigkeit) und einen einzigen fixen Krahu 
(C) Tonnen Tragfähigkeit). Die sämmtlicken übrigen Halenplätze 
Dalmatien’s und des Küstenlandes besitzen gar keinen Krahu. 
Der Mangel an Krahnen ist umso empfindlicher, als gerade 
Küstenfahrer und Segelschiffe sich derselben in hervorragender 
Sie verlangt für ihre Fahrzeuge noch ferner Einrichtungen zum Löschen und 
Laden der Waaren, ausreichende Verankerungsmittel, Vorrichtungen zur 
Ausführung der nothwendigen Reparaturen und schliesslich die constante 
Erhaltung der nothwendigen Was3ertiefe. Die Gesammtheit dieser Apparate 
und Baulichkeiten fassen wir unter dem Titel: Hafenausrüstung zusammen. 
*) Wohl besitzen Pola und Triest je zwei Trockendocks, jedoch dienen 
die Einen ausschliesslich zu Arsenals- und die Anderen zu Zwecken der Eigen- 
thümer, d. h. der Erivat-Etablissements, von denen sie gebaut wurden, so 
dass sie von der Schiffahrt im Allgemeinen nicht benützt werden können. 
Die Wichtigkeit dieser Einrichtung wird von den fremden Nationen 
nur zu sehr empfunden. So besitzen beispielsweise Spezzia und Marseille je 
4 fertige Trockendocks, und wird letzteres noch 7 neue erhalten.
	        
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