die Systeme der Ausführung interessant sind; ersteres: die
Wasserleitungen von Paris und St. Chamond, letzteres die von
Hamburg und der rauhen Alb in Württemberg. Das Wesentliche
einer jeden derselben möge in Folgendem kurz skizzirt werden.
Die von der Stadt Paris ausgestellte Wasserversorgung der
französischen Metropole stellt sich nicht die Aufgabe, die zahl
reichen, auf die grossartige Anlage bezüglichen Arbeiten und
Systeme betreffs Zuleitung, Ansammlung und Vertheilung des
Wassers einzeln vorzuführen, da dieses bereits im Jahre 1867
geschehen ist, sondern beschränkt sich nur auf die in dem seit
her verflossenen Zeiträume ausgeführten Herstellungen. Diese
bestehen in zwei Wasser-Hebwerken von St. Maur (Modell) und
Tridbordou (Kelief-Modell und vier Blätterzeichnungen), sowie der
Quellen Wasserleitung aus dem Vaiine-Thale. Die (Jonstructionen
der beiden ersteren, welche besonders für den Mechaniker inter
essant sind, dem Studium des Fachmannes empfehlend, begnügen
wir uns aut die dritte, als ein Werk hinzuweisen, welches durch
die Kühnheit des Entwurfes., sowie die Grossartigkeit der Aus
führung, die Arbeiten der Alten erreicht, wenn nicht übertrifft*).
Die genannte Wasserleitung bildet den Schlussstein in der
Iteihe der zahlreichen Anlagen, welche zur ausgiebigen Wasser
versorgung der Stadt Paris (200.000 Cubik-Meter täglich oder
166 Liter per Kopf) hergestellt worden sind. Die Gesammtheit
derselben wird in einem Generalplane von 21 Blättern (Maass-
*) Die in der Champagne gelegenen Quollen der Somme und Sonde
werden durch ein ganzes Netz von Kanälen gesammelt und in dem eigent
lichen Aquäduct vereinigt, welcher in einer Gesammtlänge von 25 öster
reichischen Meilen über Berge und Thäler, Flüsse und Ebenen sich seinen
Weg nach Paris sucht, um in einer Höhe von 83.50 Metern anzulangen und
den Bewohnern vorzügliches Trinkwasser in einer Menge von 100.000 Cubik-
Metern täglich zu bieten. 30 Tunnel-, 13 Bogenstellungen, 11 communici-
rende Röhren und 17 Brücken bilden die zahlreichen Kunstbauten, deren
Details sowohl in geometrischen Zeichnungen, als auch in zahlreichen Pho
tographien von vorzüglicher Ausführung eingesehen werden können. Die
Wasserleitung ist von folgenden dem Corps des Ponts et Chaussees angehö
renden Technikern ausgeführt worden: Beigrand, Director und General-
Inspector, Buffet, Ober-Ingenieur, Huet, Humblot, Lesquillier und
Vallee, Ingenieure.