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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

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in dem Uebersichtsplaue des Röhrennetzes (V 4000 ), dem Modell 
eines Strassenquerschnittes mit der Speisung der Häuser ('/ 25 ), 
zwei Modellen des Wasserwerkes auf Rothenburgsort unter und 
über dem Niveau der Erde (y 25ü ) und mehreren auf das letztere 
bezüglichen Photographien. 
Die Durchsicht dieser verschiedenen Behelfe, sowie des zur 
Erklärung dienenden Kataloges führt zu folgenden Resultaten: 
Die Stadtwasserkunst zu Hamburg ist ein der Stadt gehörendes 
und von derselben betriebenes Wasserwerk, bestehend aus fünf 
Dampf-Maschinen (850 Pferdekraft) und den zugehörigen Pumpen. 
Das in einer Entfernung von V 4 Meile oberhalb Hamburgs der 
Elbe entnommene Wasser wird mittelst eines Steigrohres bis auf 
die Höhe von 60 Metern und auf eine Entfernung von über 
1 Meile getrieben. Drei an verschiedenen Puncten errichtete 
Hoch-Reservoirs (circa 30 Meter über Null des Pegels) dienen 
dazu, etwaige Störungen in der regelmässigen Maschinen-Arbeit, 
sowie die Schwankungen im täglichen Wasserverbrauche auszu 
gleichen. Das im Strassenkörper gebettete Hauptrohr von 1.22"’ 
lichten Durchmesser hat Abzweigungen zum Gebrauche der Feuer 
wehr und zum Besprengen der Strassen. Eine separate Zweig 
leitung von geringerem Durchmesser besorgt die Speisung der 
Häuser mittelst Bleirohre, welche in die zur Bespulung der 
Aborte dienenden Reservoirs der einzelnen Stockwerke führen. 
Die letzteren sind mit Schwimmern und einem mit Kanälen in 
Verbindung stehenden Abfallsrohre versehen*). 
Die von Württemberg ausgestellte Wasserversorgung der 
sogenannten „rauhen Alb" verdient wegen der Neuheit der Sache 
*) Der Lieferungspreis des Wassers beträgt 24 Silbergrosehen jährlich 
für den mit Wasser zu versorgenden Raum (Badezimmer, Water-Oloset, Küche 
etc), mit Ermässigung von 25 bis 50 Percent für die unbemittelten Olassen. 
Das zu Fabriks- und Betriebszweken gelieferte Wasser wird mit 1 Silber- 
groschen jährlich für jeden Cubikmeter berechnet. Als erfreuliches Resultat 
dieser relativ niedrigen Preise kann hervorgehoben werden, dass der tägliche 
Verbrauch vom Jahre 1867 bis 1872 von 141 auf 173 Liter per Kopf, also 
auf ein grösseres Quantum, als in Paris (166 Liter) gestiegen ist. In dem 
letztgenannten Jahrehetrugen die Betriebs- und Erhaltungskosten 40 Percent 
der Einnahmen und diese selbst 10 Percent des totalen Anlagc-Capitals, die 
Beschaffung per Cubikmeter Wasser betrug 0.18 Silbergroschen.
	        
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