glänzendste Ausstellung von Lehrmitteln thun konnte. Leider
waren es nur zwei Staaten, die uns etwas dergleichen boten,
nämlich Schweden und Nord-Amerika; andere Staaten haben
mehr oder weniger Lückenhaftes, manche kaum Nennenswerthes
in dieser Gruppe ausgestellt. Doch wir wollen nun der Leihe nach
dasjenige anführen, was uns von der Ausstellung der einzelnen
Länder in der 26. Gruppe bemerkenswerth schien.
Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika haben nicht
nur in dem Industrie-Palaste auf den Unterricht bezügliche
Gegenstände, sondern auch additioneil ein Schulhaus mit gewöhn
licher, in den Rural-Districten von Amerika gebräuchlichen Ein
richtung ausgestellt. Dort fiel besonders die grosse Anzahl von
statistischen und anderen den Unterricht betreffenden Berichten
auf, aus denen sowohl die ganze Organisation, als auch die Pflege
und Verwaltung der dortigen Schulen zu ersehen war. Zwei
Wahrnehmungen erregten hier ganz vorzüglich unser Interesse:
die eine, dass Nord-Amerika die meiste Sorgfalt den Elementar
schulen zuwendet, dahin gleichsam den Schwerpunct alles Unter
richtes verlegt; die andere, dass bei diesem ebenso praktischen
als aufgeklärten Volke gerade die sogenannten Realien an
den eigentlichen Elementar - Schulen fast gar keine
Pflege finden. Bezüglich des letzteren Punctes scheinen die
Nord-Amerikaner der Ansicht zu sein, dass derjenige, der eine
Sprache gut lesen und schreiben und dazu richtig rechnen ge
lernt, hiermit die beste Basis für weitere Studien gewonnen hat.
Deshalb wird auch an ihren Primar-Schulen, die übrigens vier
Unter- und vier Ober-Classen umfassen, nichts Anderes als die
genannten Gegenstände gelehrt. In den oberen vier Jahrgängen
kommt eine zweite Sprache hinzu, und es wird nun fleissig aus
einer in die andere übertragen und dabei vergleichende Gram
matik getrieben. Erst in den sogenannten Grammar-Schools,
die etwa unseren Mittel-Schulen entsprechen, werden überdies
noch Geographie, Geschichte und Naturwissenschaften vorge
tragen. Allerdings waren im amerikanischen Schulhause auch
geographische Karten, zoologische und botanische Wandtafeln zu
sehen; allein diese werden eben nur in den höheren Cursen und