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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

glänzendste Ausstellung von Lehrmitteln thun konnte. Leider 
waren es nur zwei Staaten, die uns etwas dergleichen boten, 
nämlich Schweden und Nord-Amerika; andere Staaten haben 
mehr oder weniger Lückenhaftes, manche kaum Nennenswerthes 
in dieser Gruppe ausgestellt. Doch wir wollen nun der Leihe nach 
dasjenige anführen, was uns von der Ausstellung der einzelnen 
Länder in der 26. Gruppe bemerkenswerth schien. 
Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika haben nicht 
nur in dem Industrie-Palaste auf den Unterricht bezügliche 
Gegenstände, sondern auch additioneil ein Schulhaus mit gewöhn 
licher, in den Rural-Districten von Amerika gebräuchlichen Ein 
richtung ausgestellt. Dort fiel besonders die grosse Anzahl von 
statistischen und anderen den Unterricht betreffenden Berichten 
auf, aus denen sowohl die ganze Organisation, als auch die Pflege 
und Verwaltung der dortigen Schulen zu ersehen war. Zwei 
Wahrnehmungen erregten hier ganz vorzüglich unser Interesse: 
die eine, dass Nord-Amerika die meiste Sorgfalt den Elementar 
schulen zuwendet, dahin gleichsam den Schwerpunct alles Unter 
richtes verlegt; die andere, dass bei diesem ebenso praktischen 
als aufgeklärten Volke gerade die sogenannten Realien an 
den eigentlichen Elementar - Schulen fast gar keine 
Pflege finden. Bezüglich des letzteren Punctes scheinen die 
Nord-Amerikaner der Ansicht zu sein, dass derjenige, der eine 
Sprache gut lesen und schreiben und dazu richtig rechnen ge 
lernt, hiermit die beste Basis für weitere Studien gewonnen hat. 
Deshalb wird auch an ihren Primar-Schulen, die übrigens vier 
Unter- und vier Ober-Classen umfassen, nichts Anderes als die 
genannten Gegenstände gelehrt. In den oberen vier Jahrgängen 
kommt eine zweite Sprache hinzu, und es wird nun fleissig aus 
einer in die andere übertragen und dabei vergleichende Gram 
matik getrieben. Erst in den sogenannten Grammar-Schools, 
die etwa unseren Mittel-Schulen entsprechen, werden überdies 
noch Geographie, Geschichte und Naturwissenschaften vorge 
tragen. Allerdings waren im amerikanischen Schulhause auch 
geographische Karten, zoologische und botanische Wandtafeln zu 
sehen; allein diese werden eben nur in den höheren Cursen und
	        
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