auch da nur zu gelegentlicher Versinnlichung irgend eines sprach
lich behandelten Gegenstandes benützt*).
Englands Exposition im Unterrichtsfache ist, wenn wir
etwa W. Calloghan’s Ausstellung von Schul-Utensilien und das
hübsche Moos’sche Schulpult ausnehmen, kaum erwähnenswerte;
man konnte deutlich sehen, wie schlecht es noch mit dem Unter
richte in England steht, und wie sollte es auch anders sein ? Die
britische Regierung bewilligt nämlich erst seit 1S34 Geldbeiträge
zur Errichtung von Schnlhäusern und zur Beförderung einer „all
gemeinen Erziehung“, während früher die Volksbildung daselbst
keinen Gegenstand der Fürsorge des Staates bildete; nur das
presbyterianische Schottland machte hievon eine rühmliche Aus
nahme. Ein Schulzwang besteht erst seit 1870, und auch jetzt
noch ist der Schulbesuch kein geregelter; bei 30% Kinder
wachsen ohne allen Unterricht auf. Dies ist um so auffälliger,
als auf den elf mitunter sehr reich dotirten Universitäten dei
vereinigten Königreiche für höhere Ausbildung tüchtig gesorgt
ist **).
*) Unter den Einrichtungsstücken des freundlichen Lehrzimmers in
dem erwähnten Schulhause verdienen hervorgehoben zu werden: die von
Newton & Pa ton construirten, zusammenlegbaren Einzelbänke, sowie die
New-Yorker verkieselten Schreib tafeln. Erstere empfehlen sich ebenso
sehr durch ihre Bequemlichkeit, wie ihre Solidität, vornehmlich aber dadurch,
dass sie durch ihre Isolirung manchen Unfug verhindern, und gerade wegen
der Isolirtheit für den Schüler noch etwas Anheimelndes haben. Nicht minder
praktisch erschien der Katheder, dessen Platte zum Theile schief wie an
Schreibpulten, zum Theile horizontal wie an gewöhnlichen Tischen geleg
war. Unter den Lehrmitteln erfreuten sich verdienter Anerkennung: H.
Reffelt’s Rechen-Maschine mit dreierlei gefärbten Kugeln, wie nicht minder
die schönen geometrischen Figuren von J. Ross.
**) Zwar nimmt auch in den nordamerikanischen Staaten die Bundes-
Regierung keinen Theil an der Leitung des öffentlichen Unterrichtes; sie hat
aber demselben dadurch eine ganz ausserordentliche Unterstützung angedeihen
lassen, dass sie den sochsunddreissigsten Theil aller Staatsländereien zur
Erhaltung der Volksschulen (Primary oder Common Schools) bestimmt hat.
Dafür konnten schon im Jahre 1800 die Vereinigten Staaten 105.000 Volks
schulen mit 5,000.000 Schülern ausweisen, während zu derselben '<u von
der nahezu gleichen Population Grossbritanniens kaum 9,000.000 eine Schule
besuchten.