Wohnungen gar nicht
besser, sie haben nicht
das Bedürfnis, ihreUm-
gebung künstlich ge
staltet zu sehen, aber
das hindert nicht, daß
der Architekt, wofern
er ein Künstler ist,
den früher oder später
ja doch eintretenden
künstlerischen Bedürf
nissen Vorarbeiten und
dergestalt die Prä
missen einer höheren
Kultur schaffen soll.
Für die Kulturarbeit ist
der Architekt einer der
□ Kaminwand von Arch. Max Benirschke, Düsseldorf. □ wichtigsten Faktoren,
und man kann sagen,
ohne ihn kann nichts geschehen. Aber die Empfindungsfeinheit, die von dem
künstlerischen Architekten (der andere kommt nicht in Betracht) verlangt
werden muß, wird bei dieser Tat nicht stehen bleiben. Er wird die
bürgerlichen Menschen nicht allein von dem überflüssigen und daher
schädlichen und geschmackverderbenden Luxus, der sich in den billigen
albernen Ziraten oberhalb der Tür und in den rein äußerlichen nur
auf die Außenerscheinung berechneten Zutaten an den Fenstern äußert,
befreien, sondern er wird auch sein Auge auf die Wände, den Boden
und die Decke, endlich auf den Anstrich der Holzteile richten, er wird
die^Teile nicht der Obsorge des Zimmermalers und Anstreichers über
lassen, die in Geschmacksdingen auf dem tiefsten Niveau stehen; er
wird vielmehr auch hier seinen Einfluß geltend machen und damit das
niedere Handwerk wieder heben. Denn alle Handwerkskünste sind
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