GRUPPE VII.
Metall-Industrie.
Während ein Theil aus den Erzen gewonnenen Roheisens in den
Hochöfen in Gusswaaren verwandelt wird, muss der übrige Theil in den
Hüttenwerken in Stabeisen, Blech und Stahl verwandelt werden.. Erst
diese raffinirten Stoffe liefern der sehr mannigfaltigen Eisen- und Metall
industrie Oesterreichs das Material.
Die inländische Eisen-Production und Industrie wird zumeist als
Stahlfabrikation in Steiermark, den Alpen- und Sudetenländern betrieben.
Gegenüber einer Einfuhr von 18.000 Zollcentnern im Jahre 1809 steht eine
viermal grössere Ausfuhr. Die Verfertigung von Eisenwaaren hat ihren
Sitz in Nieder- und Oherösterreich, Steiermark, Körnten und Böhmen und
nehmen die Artikel der verschiedensten Art am Welthandel Theil.
Die Fabrikation von Nägeln nach gewerblichem Betrieb hat noch
immer in Böhmen, im Prager Kammerbezirke, eine bestimmte Bedeutung.
Es bestehen an 420 Schmiedefeuer mit 985 Meistern und beiläufig 1500
Arbeiter. Sie verarbeiten an 24.000 Centner Eisen aus Böhmen. und
Steiermark zu Hufnägeln, Sattler- und Tapezirer-Nägeln und Schuhstiften,
bis zu 19.000 Centner, in einem Gesammt-Productionswerth \on etwas
mehr als V 2 Million Gulden. Die Maschinennägel bilden aber heute
schon eine so bedeutende Concurrenz, dass man die Erhaltung des ganzen
Erwerbszweiges bereits aufgegeben hat.
Immer noch bedeutend ist die Erzeugung von Sensen, Sicheln und
Strohmessern in Steir und Waidhofen, obgleich in den letzten Jahren
durch die steigenden Preise des Rohmaterials und die ungenügende
Lohn-Organisation die Industrie in Manchem leidet. Die Erzeugung von
Scheeren und Messern im nordwestlichen Böhmen, in Nixdorf, wo kleine
und grössere Etablissements an 1000 Arbeiter beschäftigen und Artikel
per Dutzend zu 1 fl. bis 50 und 60 fl. nach ganz Europa versenden. Der
Export dieser einzigen Ortschaft betrug schon 1870 500 Centnei.
Die Fabrikation der feuersicheren Kassen ebenso wie die Erzeugung
von eisernen und emaillirtcn Geschirren hat in Wien ihren Hauptsitz und