Börsengebäude.
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Detail die griechi
sche Linienführung
Hansens auf, und
läßt die Gliederung
und architektonische
Durchbildung der
einzelnen Gebäude
teile schon von au
ßen die Gruppierung
der Räumlichkeiten
erkennen. Eine reiche
Ausstattung im In
neren erhielten die
Vestibüls, die er
wähnten beiden
Prachtstiegen und
insbesondere der
große Börsesaal.
Zwei Halbsäulen
ordnungen, unten
dorisch, oben korin
thisch, entsprechend
der Außenseite des
Mittelbaues, gliedern
die Wände. Durch Abb. 521. Großer Saal der Börse für landwirtschaftliche Produkte,
die breiten Bogen
öffnungen zwischen den Halbsäulen
des Obergeschosses und die Fenster
in den Außenwänden der Seiten
schiffe strömt reichliches Licht in
den imposanten Raum. Über dem
reichen Gebälk der korinthischen
Ordnung vermitteln Stichkappen mit
Schildern und halbkreisförmigen Lü
netten den Übergang zu der von
einem kräftig profilierten Gesimse
umrahmten horizontalen Kassetten
decke. Diese sowie die Wandarchitek
tur bis herab zum Galeriefußboden
wurde von der Börsekammer suk
zessive im Laufe der Jahre poly-
chromicrt und dadurch der Saal in
prunkvoller Weise ausgestattet. Als
Baumaterial für die Treppen und
Säulen sowie für Wandverkleidungen
kamen verschiedene farbige Marmor
gattungen zur Verwendung. Die
Kosten des Baues beliefen sich auf a oroßerBörse-
rund 8,000.000 K.') B Klemer Börse-
sa al.
C Kündigungs
saal.
D Sitzungssaal.
E Präsident.
G Sprechzim
mer.
H Buffet.
Die Börse für landwirtschaftliche
Produkte, 11., Taborstraße 10
(Abb. 521 bis 523).
In den Dreißigerjahren des vorigen
Jahrhunderts begannen die Interessenten
des Wiener Getreidehandels geschäftliche
Abb. 522. Börse für landwirtschaftliche Produkte. Erster Stock. 1:800.
!) Moritz Bermann, Alt- und Neu-Wien. Allgemeine Bauzeitung. Jahrgang 1879,1900. G. Niemann und F. von Feldegg,
Theophilos Hansen und seine Werke.