27
erstattete. Im folgenden Jahre wurde eine neue Commission entsandt, welche die
Regulirungspläne bereits feststellte. Der Widerstand des Preßburger Comitats verhinderte
indeß deren Ausführung. Dann ließ im Jahre 1821 die Pälffy'sche Herrschaft Pläne
zur Regulirung der Donau zwischen Hamburg und Gütor ansarbeiten, die freilich
gleichfalls auf dem Papiere blieben. Mittlerweile aber hatte bereits der königlich ungarische
Statthaltereirath die Regulirnngsangelegenheit in die Hand genommen und wünschte die
Arbeit einheitlich ans die ganze Donau zu erstrecken. Er verlangte, daß die ganze ungarische
Donau auf einmal regulirt werde, und zwar auf einer Grundlage, welche jahrzehntelange
Vorstudien, Messungen, Aufnahmen und Projectirungen nothwendig machte.
Wie hätte man auch an die Regulirung der Donau gehen können, ehe man auch
nur ihren Lauf, ihr Bett, die Eigenheiten ihrer Strömung u. s. w. hinreichend kannte!
All dies mußte vorher studirt werden, dann erst konnte man feststellen, was zu geschehen
habe. Der königlich ungarische Statthaltereirath erließ daher von 1816 bis 1823 und dann
im Jahre 1830 mehrere Verordnungen zum Zweck der Mappirung und hydrographischen
Aufnahme der Donau, wobei auch die Geschwindigkeit der Strömung und die Menge des
abfließenden Wassers festzustellen war. Zu diesem Behnfe wurde ein eigenes Bureau für
die Mappirung der Donau errichtet. Die Donau wurde von Petronell in Österreich
angefangen bis zur einstigen Trajansbrücke bei Turn-Severin sowohl topographisch als
auch geo- und hydrographisch ausgenommen, ihr Überfluthungsgebiet und Strombett, die
Tiefe ihres Wassers und die Eigenthümlichkeiten im Fallen ihres Wasserspiegels erforscht
und ausgemessen, die sekundenweise Geschwindigkeit ihrer Strömung und die Menge des
bei verschiedenen Wasserständen in ihrem Bette ablaufenden Wassers bestimmt und
überhaupt eine so hervorragend fachmännische Arbeit über die ganze Donau fertiggestellt,
daß sie selbst noch in der jetzigen, viel weiter vorgeschrittenen Epoche der technischen
Wissenschaft sich glänzend bewährt. Sie gereicht dem Chefingenieur Otto Hieronymi als
Leiter des Mappirungsbureaus und dem Schiffahrtsinspector Paul Väsärhelyi, welche die
geistigen Leiter dieses großen Werkes waren, durchaus zur Ehre. Die Ausnahmen
begannen 1823 und waren 1840 für die Regulirnng der ganzen Donau beendigt.
Als im Jahre 1830 die Aufnahmen und Regulirungspäne für die obere Donau
fertig waren, verfügte der königlich ungarische Statthaltereirath durch Erlaß vom
5. Juli 1831 die Regulirnng des Donau-Abschnittes zwischen Preßburg und Gütor auf
Grund eines Voranschlages von 1,929.757 Gulden Conventions-Münze. Die Regulirnng
wurde denn auch 1832, vorläufig zwischen Preßburg und Gütor, dann 1837 zwischen
Gütor und Vüuek thatsächlich begonnen, und zwar durch Verengerung des übermäßig
breiten Bettes, Abschließung der Nebenläufe und blinden Arme, sowie Befestigung der
bröckligen Ufer. Und kaum waren einige Jahre verflossen, die Arbeiten waren noch im