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Ausstellungen
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Erläuternder Katalog
zur
permanenten Ausstellung der chem.-techn. Versuchsanstalt
des
k. k. Oesterr. Museums.
I. Abtheilung.
An der Versuchsanstalt erfundene und ausgearbeitete
Decorationstechniken für Thon und Glas.
Nr. 1. Majolikafarben in Tuben.
Eine Collection von Farben und damit hergestellten Fayencegemälden.
Die seit dem Jahre 1875 an der Anstalt durchgearbeitete Technik
ermöglicht die Herstellung wahrer Fayencegemälde und emancipirt
den Künstler von der Manier des Porzellanmalens.
Die Palette enthält alle dem Maler unentbehrlichen Farben, die sich
im Brande nur äußerst gering im Tone ändern. Die Farben gestatten
sowohl eine aquarellartige Behandlung — ähnlich wie die Porzellanfarben
— als auch die kräftige, pastose Manier des Oelmalens, für die sie eigent
lich geschaffen sind. Charakteristisch ist das Weiß' zum Mischen,
welches bekanntlich der Porzellanfarben-Palette fehlt und welches hier
die Maltechnik der Oelmalerei gleichartig macht. Auf bleiiger Fayence
glasur oder dem eigens hiefür hergestellten weißen Emailgrunde ange
wendet, zeigen die Farben den Emailcharakter und gleichartigen Glanz,
der die Fayence vor dem Porzellangemälde auszeichnet.
Nr. 2. Frittfarben.
Eine Collection der Farben in Oel angerieben und in Tuben gefüllt.
Eine Probeplatte, die dieselben aufgebrannt und zugleich die einzelnen
Stadien der Application zeigt und ein Gemälde in Frittfarben ausgeführt.
Die Technik ist 187g und 1880 an der Anstalt ausgearbeitet und
soll die Manier der französischen Barbotine-Fayencen unseren Fayence
malern ermöglichen: pastose Malerei unter einer leichtschmelzigen im
Muffelfeuer aufzubrennenden bleiigen Glasur.
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