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nicht unbedeutend, wie man aus den in Bischoff’s Monographie über
»das Kupfer und seine Legirungen« gegebenen Tabellen entnehmen
kann. So enthält Medaillenbronze 90 Theile Kupfer und 9 Theile Zinn,
während Glockenmetall 78 Theile Kupfer und 22 Theile Zinn enthält.
Sehr variabel sinu auch freiwillige oder unfreiwillige Beimischungen
von anderen schweren Metallen, z. B. von Blei. Bleigüsse und zinnere
Gegenstände gehören also eigentlich nicht in die Ausstellung. Wohl
aber muss betont werden, dass zur Zeit der beiden Donner, eines
Messerschmidt, eines Hagenauer, das Blei als billigeres Ersatzmittel für
Bronze häufig in Anwendung kam. In dieser Beziehung brauche ich
nur unseren Donnerbrunnen zu nennen, um auch die Aufnahme eines
Bleigusses aus der angedeuteten Periode in die Ausstellung als berechtigt
nachzuweisen. Hagenauer's Gruppe in Bleiguss, ausgestellt von der
Ambraser Sammlung, ist deshalb auch ohne Weiteres in die Ausstellung
aufgenommen worden.
Begreiflicher Weise wurde bezüglich der Technik, in welcher
die Ausstellungsgegenstände ausgeführt sind, der weiteste Spielraum
gelassen.
So liegt denn in der Ausstellung reiches Material vor zur
Beachtung zum Studium zur Kritik. Es wird gewiss, ich spreche mit
einiger fZuversitht im Hinblicke auf die Rührigkeit und Energie unserer
Kunst-Industriellen, vielseitige Anregung geben und einen neuen An-
stoss zu tüchtigem Fortschritte unserer heimischen Bronze-Industrie.
Dr. Th. Frimmel.