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über »das Kupfer und seine Legirungen« gegebenen Tabellen entnehmen
kann. So enthält Medaillenbronze 90 Theile Kupfer und 9 Theile Zinn,
während Glockenmetall 78 Theile Kupfer und 22 Theile Zinn enthält.
Sehr variabel sind auch freiwillige oder unfreiwillige Beimischungen
von anderen schweren Metallen, z. B. von Blei. Bleigüsse und zinnere
Gegenstände gehören also eigentlich nicht in die Ausstellung. Wohl
aber muss betont werden, dass zur Zeit der beiden Donner, eines
Messerschmidt, eines Hagenauer, das Blei als billigeres Ersatzmittel für
Bronze häufig in Anwendung kam. In dieser Beziehung brauche ich
nur unseren Donnerbrunnen zu nennen, um auch die Aufnahme eines
Bleigusses aus der angedeuteten Periode in die Ausstellung als berechtigt
nachzuweisen. Hagenauer’s Gruppe in Bleiguss, eingeschickt von der
Ambraser Sammlung, ist deshalb auch ohne Weiteres in die Ausstellung
aufgenommen worden.
Begreiflicher Weise wurde bezüglich der Technik, in welcher die
Ausstellungsgegenstände ausgeführt sind, der weiteste Spielraum gelassen.
So liegt denn in der Ausstellung reiches Material vor zur Beach
tung, zum Studium, zur Kritik. Es wird gewiss, ich spreche mit
einiger Zuversicht, im Hinblicke auf die Rührigkeit und Energie unserer
Kunst-Industriellen, vielseitige Anregung geben und einen neuen An-
stoss zu tüchtigem Fortschritte unserer heimischen Bronze - Industrie.
Wien, i. Mai 1883.
Der unerwartet rasche Verbrauch der ersten Auflage des Kata-
loges machte es zur Nothwendigkeit, sobald als möglich eine neue
Auflage erscheinen zu lassen. Diese stimmt im Wesentlichen mit der
ersten überein, bringt jedoch einige Einschaltungen und das alpha
betische Verzeichniss der Aussteller.
Wien, 2t. Mai 1883.
Dr. Th. Frimmel.