Den nachstehenden Katalog kann ich nicht an die Oeffenlichkeit
treten lassen, ohne einige Worte über sein Zustandekommen und über
die Ausstellung, durch welche er als Führer dienen soll, über ihre
Entstehung, ihren Zweck, ihre Anordnung an das besuchende Publicum
zu richten. Die historische Bronze-Ausstellung schliesst sich an jene
kunstgewerblichen Sonder-Ausstellungen an, welche das k. k. Oester-
reichische Museum seit einigen Jahren in der Absicht abgehalten hat,
um dem Publicum einen Ueberblick über die Entwickelung und den
wechselnden Bestand einzelner wichtiger Kunstzweige von den An
fängen in ältesten Zeiten bis auf unsere Tage zu bieten und auf
diese Weise belebend und anregend auf die moderne Kunstindustrie
zu wirken. Für das laufende Jahr wurde schon vor längerer Zeit von
Vice-Director J. v. Falke eine Ausstellung von Bronzen in histori
scher Anordnung vorgeschlagen. Die Wahl, welche damit getroffen
worden, bedarf wohl keiner Rechtfertigung.
Wenn ich hinweise auf die Verbreitung der Bronzetechnik in
jener prähistorischen Zeit, welcher man den Namen »Bronzezeit«
gegeben hat, auf ihre Bedeutung für die griechische, etruskische und
römische Bildnerei, wenn ich (um auch das Mittelalter heranzuziehen
und einzelne auffallende Beispiele anzuführen) die Domthür, die
Christussäule, das Taufbecken von Hildesheim, die Korssun sehen
Thüren zu Nowgorod, die Augsburger Domthüre nenne, wenn ich
erinnere an hochwichtige Werke italienischer Kunst, wie die Thüren
des Baptisteriums zu Florenz, wie Donatello’s Gatamelata in Padua
oder Verrocchio’s Colleoni in Venedig und endlich Namen nenne wie
Peter Vischer, Giovanni da Bologna und Adrian de Fries, wenn ich
nur an dieses Wenige erinnere, so meine ich dargethan zu haben,
dass eine historische Bronze-Ausstellung keine unwichtige Technik
zum Gegenstände hat.
Im Hinblick also auf die hohe Bedeutung der Bronzetechnik
wurde in diesem Falle die Wahl getroffen. Der Plan einer historischen
Bronze-Ausstellung fand denn auch volle Zustimmung von Seiten