K. k. Hofbuclidinxpkerei Carl FfOimue in Wien.
richtung des Clems, der für die Anfertigung oder Auswahl der kirch
lichen Utensilien ziemlich unbeeinflusst zu^ sorgen hat, eine sehr aus-
schlaggebende Bedeutung. Nun hat an dieser Ausstellung der Clems
nicht nur durch die Aufbringung des Materiales ein lebhaftes Interesse
bewiesen, sondern auch, wie zu sehen war, zu der Besuchsziffer ein an
sehnliches Contingent gestellt. Allein im Ganzen ist^ es doch nur den
wenigsten möglich, die genügende Zeit und auch die sonstigen Mittel
für eine eigene Keise nach der Hauptstadt zu diesem Zwecke aufzu-
hringen. Weit mehr würde da erreicht, wenn eine Ausstellung solcher
Art mit einem Anlasse verbunden würde, der ohnedies schon eine
grössere Anzahl Personen dieses Standes zusammenführt, wie dies z. B.
hei den grossen Katholikenversammlungen der Fall ist, wobei dann auch
noch manche andere Inconvenienzen in Wegfall kommen würden.
Namentlich aber müsste eine ordentliche Fürsorge für einen ausgiebigen
und zweckmässigen Unterricht über kirchliche Kunst an den theologi
schen Studienaustalten als eine unerlässliche Forderung erklärt werden-
So lange indessen unsere öffentliche Unterrichtsverwaltung zwar mit
grossem Eifer und Kostenaufwande zahlreiche Gewerbe- und lachschulen
im Lande gründet und erhält, deren Früchte oft nur einem sehr kleinen
Kreise, manchmal sogar nur einem speciellen Industrieetablissement zu
gute kommen, für die bestehenden theologischen Studienanstalten aber
nicht in der Art vorzusorgen sich berufen fühlt, dass an solchen über
haupt eine tüchtige Lehrkraft sich gerne niederlassen und für die Dauer
daselbst ausharren kann, so lange fehlt es bei uns am Systeme, so lange
hat unser ganzes Culturgebäude eine klaffende Lücke, die sich durch
keinerlei Glanzeffecte verdecken lässt!
Dr. V. Luksch.