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französischen Revolution, der Renaissance, wohl selbst des
Mittelalters alltäglich nachweisen.
Wir würden uns daher gar nicht wundern, wenn der
Wiener Modeclub unsere Costüm-Austellung zu einem Felde
seines Studiums machte, wenn die „Wiener Mode“ ihr neue
Motive entnähme und zu allgemeiner Anwendung brächte.
Freilich nicht so, als ob eine neue Art der Kleidung aus ihr
hervorginge oder hervorgehen könnte, denn die Trachtenbildung
hat ihre Begründung in ganz anderen Dingen als in einer
gelegentlichen Ausstellung, aber einzelne Motive, einzelne
neue Formen lassen sich dadurch wohl in den allgemeinen
Gang der Modebewegung einschieben, wie es ja auch mit
bedeutsamen historischen Ereignissen der Fall ist, welche
nicht selten die gleiche Wirkung gehabt haben. Von dem
Nutzen für Costümfeste und dergleichen künstlerischen oder
scherzhaften Belustigungen wollen wir nicht einmal reden,
die Anwendung, die Benützung ist selbstverständlich, und
um so mehr, als unsere Ausstellung den grössten Theil der
Carnevalszeit begleitet.
Der Besucher der Costüm-Ausstellung beginnt mit dem
Betreten des Säulenhofes. Da die in demselben befindliche
Ausstellung von Costümen, Waffen und Schmuck aus Bosnien
und der Herzegowina, welche durch die bosnische Regierung
selbst veranstaltet worden, voraussichtlich ihn sofort fesseln
wird, so ist es gerathen alsdann den folgenden Weg durch
die Aussellung zu nehmen, nämlich nach Besichtigung der
bosnischen Abtheilung im Säulenhofe und der serbischen
Costüme im benachbarten Saal IY sich zunächst in den
Saal YII zu begeben, welcher den Costümen barbarischer
Völkerschaften, sowie den Volkstrachten gewidmet ist. Darauf
folgt Saal VI, welcher ausser einer Collection japanischer und