damit auch diese schöne und malerische Methode, bis
sie, einige Jahrzehnte später, in den Niederlanden
neu und nicht ohne Glanz wieder belebt wurde. Eine
Reihe Clairobscurs von grosser Wirkung, aber schon
manierirter Zeichnung verdanken wir Heinrich Goltzius,
während Christoph Jegher nach Rubens und auf
Veranlassung dieses Meisters eben solche Blätter ar
beitete. Rubens nahm sich selber wie des Kupferstichs,
so auch dieser Methode der Vervielfältigung an.
Auch diese neue Epoche war nur von kurzer Dauer.
Wie der Holzschnitt als Kunst verfiel und kaum noch
auf allertiefster Stufe als Technik erhalten blieb, hörten
auch die Clairobscurs auf, und erst in der Mitte und
am Ende des 18. Jahrhunderts fänden sich einzelne
Künstler, welche versuchsweise auch einmal in dieser
Methode arbeiteten. Eine Wiederbelebung war es nicht.
First in unseren Tagen, da der Holzschnitt eine neue
und großartige Blüthezeit erlebt hat, ist man auch mit
Ernst darauf verfallen, ihm Farbe zu geben, und zwar
in natürlicher bildartiger Richtung, so dass er als
Illustration zum Ersätze des lithographischen Farben
drucks dienen sollte. Diese Versuche waren zahlreich,
gegenüber aber der außerordentlichen Verbreitung und
ungemessenen Anwendung des Holzschnittes in Büchern
und Zeitschriften sind sie doch immer nur Versuche
geblieben.
Aber eben zu der Zeit, da der Holzschnitt aufhörte,
eine Technik für die Kunst zu sein, erhob sich der
Kupferstich zu einer Höhe und Blüthe, welche an Glanz,
an Technik, an Weite und Größe der Anwendung
Alles übertraf, was die Epoche der Renaissance darin