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eben deswegen dürfte unsere Ausstellung um so interessanter sein, da sie
eine große Anzahl höchst seltener, vom Publicum nie gesehener Gegen
stände vor Augen führt, andererseits Gelegenheit gibt, einen geschlossenen
Zeitraum in seinen Originalen zu studiren. Denn obwohl die Ausstellung
sich eine mittelalterliche nennt, ist es doch im Wesentlichen nur die
gothische Epoche, und zwar vorzugsweise das i5. Jahrhundert, welches
vertreten ist. Von der Hauseinrichtung dieser Zeit aber eine richtige Vor
stellung zu gewinnen, sind wir völlig im Stande. Wir haben daher, wie
bei allen ähnlichen Gelegenheiten, einer Anzahl von Kunstfreunden für
ihre bereitwillige und gerne gewährte Mithilfe, ohne welche die Ausstel
lung eine Unmöglichkeit gewesen wäre, unseren aufrichtigsten und er
gebensten Dank zu sagen, vor Allen wiederum dem regierenden Fürsten
Johann von und zu Liechtenstein, dem Grafen Hans Wilczek, dem
Herrn Eugen R. v. Miller zu Aichholz, dem Herrn Dr. Albert F igd or
und Herrn Fr. Trau, deren Jedem wir ebenso zahlreiche wie bedeu
tende Gegenstände verdanken. Wir danken ferner dem Adeligen Bene-
dictinerinnen-Stift auf dem Nonnberge in Salzburg, dann dem Mähr.
Gewerbemuseum in Brünn, dem Steiermark. Landesmuseum in Graz,
dem Museum Francisco-Carolinum in Linz, dem Kunstgewerbl. Museum
der Handels- und Gewerbekammer in Prag, dem Nordböhm. Gewerbe
museum in Reichenberg und dem Museum in Znairn. Um dem Besucher
die Vorstellung zu erweitern und ihn von der Richtigkeit der Originale zu
überzeugen, sind eine Anzahl Abbildungen, welche Interieurs und Gegen
stände derselben aus dem Mittelalter darstellen, der Ausstellung angefügt
worden. Die gesammten Gegenstände vertheilen sich auf die Säle VI,
VII, IX, sowie auf den Arkadenhof. Den Katalog sowie das Arrangement
der Gegenstände hat Custos-Adjunct Dr. Carl Masner besorgt.
J. v. Falke.