Die Halb-Locomobilkeflel.
81
Köbner & Kanty in Breslau hatten an zwei Orten der Ausftellun°-
ftehende Fieldkeffel arbeiten. Der Aufsenmantel befland der Höhe nach aus zwei
Trommeln mit Bandverniethung in der halben Höhe. Innen wird die Feuerbüchfe
durch eine Wand getheilt, über welche die Gafe zum unteren Fuchs abfallen.
Einer diefer Keffel betrieb die Pumpe des hydraulifchen Rotundenaufzuges, hatte
2i Quadratmeter Heizfläche und war auf 5 Atmofphären Ueberdruck probirt.
Die Actiengefellf chaft „Neptun“ in Berlin Hellte in der landwirth-
fchaftlichen Abtheilung eine Halblocomobile aus, deren liegender Aufsenmantel
einen ausziehbaren Innenkeffel enthielt. Seitlich war ein Vorwärmer angebracht,
w elcher den Abdampf ausnützen foll. Die Wafferftand-Zeiger waren durch ein
langes Gufsrohr-Paar mit dem
8 Meter
Mafsftab i : 100 der Natur.
Keffel verbunden.
Die Carls hätte bei Rends
burg hatte vor dem deutfchen
Keffelhaufe noch einen Steh-
keffel liegen, welcher in der
Feuerbüchfe zwei gefchweifste
Querrohre und von der Decke
auffteigend 31 Siederöhren ent
hielt, welche rund um einen
grofsen Dampfdom in einem
Mantel mündeten, welcher den
Rauch zum obenftehenden
Schornflein führte. Zur Verftei-
fung des ziemlich hohen Baues
waren die Aufsenbleche an den
Rundftöfsen mit umgelegten
Bändern verniethet; die Feuer
büchs Decke war gewölbt und
noch mit drei Zugftangen an
den Dom gehängt. Die Heiz
fläche betrug 16, der Roll 0-5
Quadratmeter, i/ 4g derfelben.
Der Schornflein und die Röh
ren boten y ä und l/ 6 der Roll
fläche. Diefe guten Verhältniffe
werden durch den Umftand ge
trübt, dafs das Zukommen zu
den untern Rohrenden nach
Vollendung des Keffels nicht
mehr möglich ift. DieReinigung
von Keffelftein gefchieht aber
bequem durch ein Einfteigloch
im Dom, und die grofsen Putz
löcher vor den Querröhren.
R u fs 1 a n d.
W. Baronovsky in Sdt. Petersburg Hellte einen Fieldkeffel aus, der
mehrere wohl überdachte Eigenthümlichkeiten enthielt. Die Feuerbüchfe war
couifch nach oben verengt und zwifchen ihr und dem Aufsenkeffel ftand ein
dünner Bleehmantel eingefchoben, welcher die auffteigende von der niederfinken
den Wafferpartie trennte. Durch den oben breiter werdenden Wafferring war der