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einer, ornamental ausgeschnittenen Langseite ein gekrümmter
menschlicher Zeigefinger herauswächst, der zum Einlegen des Riem
zeuges diente. Das Ganze zierte das Deichselende eines Prunk
wagens. H. 0-12. In Paris erworben. Herr Fr. Trau.
1375. Widderköpfchen, flach zweiseitig; wohl Applique einer Stuhl
lehne oder Aehnliches. L. O042, H. 0'03, D. 0’012.
Professor Dr. Schrötter von Kristelli.
1376. Relief aus Blei: Weibliche Gestalt in gegürtetem Chiton, die
Arme steif an den Leib gelegt. Kopf unverhältnissmässig gross,
dahinter noch ein scheibenförmiges Stück des Grundes (Meniskos?),
plumpe Arbeit, wohl Votivgegenstand. H. 0’25.
Herr Fr. Trau.
1377. Reliefbüste: Bärtiger, silenartiger Kopf mit kleinen runden
Ohren, bedeckt mit einer Art Haube mit zurückgeschlagenem
Schirm; um die Brust eine Nebris, linke Schulter nackt, neben der
rechten kommt die geballte rechte Faust zum Vorschein. H. 0'059,
Br. 0'052. Diente als Applique, etwa der Volute einer Sessellehne.
Herr Fr. Trau.
D. Metallgeräthe.
1378. Zierbleche (Bekleidung eines Möbels) gestanzt; jede Darstellung
in mehrfacher Wiederholung, aber fast durchgehends schlecht er
halten. a) Gigantomachie. Auf einem vierspännigen Wagen mit
acht Speichen ein bärtiger Gott in langem Gewände und Mantel,
der die Lanze gegen einen Steine erhebenden Giganten zückt;
dieser wird auch von einem Hunde angegriffen; neben dem Gotte
ein umblickender Wagenlenker; vor den Pferden Zeus (oder
Athena ?) langbekleidet, mit Schild, einen Gegner niederblitzend;
die vorderste Gruppe bilden eine Göttin mit kurzem Gewände
und Thierfell, Schwert in der Scheide, die mit der erhobenen
Rechten eine Lanze (?) erhebt, die Linke mit Bogen vorstreckt?
Vor ihr zwei Giganten (oder ein Gott und ein Gigant?) und eine
diesen zugewendete kleine Figur. Die Giganten mit Thierfell be
kleidet. Aufspriessende Lotosknospe und ein Vogel als Füllung.
b) Symposion von Männern und Frauen, c) Silen- und Mänaden-
masken abwechselnd, d) Der untere Theil einer nicht bestimmbaren
Kampfscene. Etruskisch, unter dem Einflnsse der altjonischen
Kunst. Vom Monte Romano. K. k. österr. Museum.
1379. Zierblech von der Form einer Palmette, die sich aus zwei durch
ein Kyma verbundenen Voluten erhebt, in den Zwickeln oben
Gorgoneion mit herausgestreckter Zunge, unten kleine Palmette.
V. Jahrh. H. 0'078, Br. 0'068. Aus Dodona.
Herr Fr. Trau.
1380. Zierblech, durch Echinuskyma in zwei Hälften getheilt, die
obere frei; in der unteren Nike auf Zweigespann nach rechts, am
rechten Rande Punktreihe. IV. Jahrh.H. 0 - 06, Br. 0 - 06. Aus
Dodona. Herr Fr. Trau.
Vergl. Carapanos, Dodone pl. XIX, 3.
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