MAK

Volltext: Katalog der archaeologischen Ausstellung

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Varia. 
1579. Fragment einer Platte aus carrar. Marmor, darauf in rothen 
Umrisslinien Obertheil einer jugendlichen (männlichen?) Gestalt, 
die rechte Hand an die Schläfe legend, linken Arm vorausgestreckt. 
Gesicht von schwermüthigem Ausdruck. L. circa 0'095, H. circa 
CP 09, D. 0‘017. Baurath Prof. F. Hauser. 
1580. Stempel des (Augen-) Arztes Tiberius Claudius Themison. 
Auf jeder der vier Schmalseiten steht sein Name mit Angabe eines 
Heilmittels. L. 0 - 043, Br. 0'038. Herr Fr. Trau. 
1581. Statuette der Athena, aus einem Stück Amethyst geschnitten, 
ziemlich genaue Copie der Athener Giustiniani (abweichend der 
Helmkamm, die Wangenschirme). Die rechte Hand mit der Lanze 
fehlt. Eher Renaissance als antik. H. 0'15. Herr Fr. Trau. 
1582. Medaillon in Steinmosaik, gefasst in Bronze: Bekränzter Kopf 
eines Jünglings mit Kranz im Haare; verschiedene Nuancen von 
Grün auf weissem Grunde. Römische Arbeit von grösster Feinheit. 
Durchm. 0'035. Rudolfinum in Laibach. 
1583. Fragment eines Wandgemäldes: Kopf und Brust eines Knaben. 
Im dichten lockigen Haar ein Kranz, um die linke Schulter ein 
Mantel. Kopf nach links gesenkt, linker Arm stark erhoben. 
H. 0'13, Br. O'll. Aus Pompeji. • K. k. österr. Museum. 
H. Spätantike Textilarbeiter 
(Saal IX.) 
Nr. 1604—1612,1614—1627, Eigenthum des Herrn Fr. Trau in Wien, Nr. 1623 u. 1624 des 
Kunstgewerbemuseums in Prag, der Rest aus den Sammlungen des k. k. österr. Museums. 
Mit Ausnahme von Nr. 1689 stammen sämmtliche Objecte dieser Abtheilung aus der reichen 
Ausbeute, die bei der seit dem Beginne der Achtziger-Jahre an verschiedenen Punkten 
Aegyptens erfolgten Eröffnung von nachpharaonischen Leichenfeldern gemacht wurde. 
Die mehr oder minder umfangreichen Fragmente gehörten theils zu Gewandstücken, 
namentlich zu Tuniken, in denen die Verstorbenen — Männer, Frauen, Kinder — be 
stattet, theils zu grossen Todtenlaken, in welche dieselben eingehüllt worden waren. 
Glücklicherweise gelang es auch, einige Gewandstücke in nahezu intactem Zustande 
(Nr. 1584) zu heben, die begreiflichermassen für die antiquarische Forschung besondere 
Wichtigkeit besitzen. Für die Ermittelung der Entstehungszeit dieser Funde haben 
sich völlig präcise Daten, so viel bis jetzt bekannt, nicht gefunden; doch lässt der 
künstlerische Charakter der Verzierungen und der spärlichen Inschriften, sowie die 
Mischung heidnischer und christlicher Elemente keinen Zweifel, dass wir es im All 
gemeinen mit Objecten aus den Grenzgebieten zwischen klassischem Alterthum und 
werdendem Mittelalter zu thun haben. Die Bedeutung dieser Funde für die klassische 
Alterthumsforschung beruht hauptsächlich in den Aufklärungen, die uns daraus über 
die Beschaffenheit der Tracht in spätantiker Zeit, und namentlich über die damals ge 
meinüblich gewesenen textilen Techniken geworden sind. 
Um die erste Beschreibung und Classificirung der in den Besitz des k. k. österr. Museums 
gelangten Funde dieser Art hat sich Prof. Karabacek (Katalog der Th. Graf’schen 
Funde in Aegypten. Wien, Gerold, 1883) wesentlich verdient gemacht. Im Jahre 1889 
Hess die Direction des österr. Museums einen Gesammtkatalog der seit 1882 vielfach 
vermehrten Sammlung erscheinen. Die Herrn Fr. Trau gehörigen Stücke gelangen zum 
ersten Male zur öffentlichen Ausstellung. 
1584. Männer-Tunica. 
a) Schnitt. Das ganze Gewandstück äüs einfachem, zartem 
Leinengewebe (von den Verzierungen vorläufig abgesehen) ist aus
	        
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