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1621. Einsatz eines langnoppigen Lakens, in der Mitte ein runder
Henkelkorb mit Trauben und Weinlaub, in der Bordüre Akanthus-
ranke mit Blumen und Vögeln. Durch realistische Wiedergabe
einzelner Details und durch die Farbenpracht gleichmässig her
vorragend.
1622. Einsatz, in der Mitte ein Reiter mit der Doppelaxt, in den
Ecken knieende Jäger zu Fuss, dazwischen Thiere. Die Wiedergabe
der stilistischen Eigentümlichkeiten der Figuren in der primitiven
Wirkerei-Technik unübertrefflich (man sehe namentlich die Silhouette
des Jägers links oben).
1623. Einsatz: Amphora mit stilisirten Weinreben, zwei Genien, trau
bennaschenden Häschen und vier Vögeln. Vgl. 1598.
1624. Einsatz mit roh gearbeiteten figürlichen Darstellungen, die in
dieser typischen Formgebung und Gruppirung häufig wiederkehren
und auf die Geschichte Joseph’s bezogen werden. Für die Reiter
figur rechts von der Mitte vergl. 1599, 2.
1625. Von einer W e ib e r - T u n ica , mit grossen Blattfiguren in den
Spangen.
1626. Ki n d er-T un ic a mit aufgenähten Besätzen.
1627. Untertheil einer Weiber-Tunica, in den gewirkten Spangen
bemerkenswerthes Streumuster in unendlichem Rapport, am Saume
ein Besatz, gewebt wie 1269.
1628. Schmalende einer langnoppigen Binde, die Verzierungen aus
bunter Wolle gleichfalls in flotten Noppen eingewebt.
1629. Zwei B es at z - B o rt e n, lancirt gewebt.
1630. Theil einer Binde mit broschirt gewebten Verzierungen, nach
unendlichem Rapport; in der Bordüre gereihte Blüthenpflanzen,
der Technik entsprechend in stärkerer Stilisirung.
1631. Viereckiges Tüchlein, gearbeitet wie 1630.
1632. 1. Fragment eines aus bunten Lappen geflickten Zeuges; nach
Prof. Ludwig’s Untersuchungen das Blau mit Indigo, Roth mit
Krapp, gelb wahrscheinlich mit Blau, Grün mit Indigo und blau
gefärbt, Braun unbestimmbar; 2. Fragment eines Tüchleins mit
zwei Reihen, in Technik und Stilisirung gleich 1630, 1631; 3. ge
strickter Strumpf; 4. Posamenterien.
1633. Durchbrochene Arbeiten. 1. Aus Leinenfäden gitterartig
geflochten, 2—4 Fragmente von Mützen, die aus rothen Wollfäden
geflochten sind und Klöppelarbeiten völlig ähnlich sehen.
1634. Bedrucktes B a u m w o 11 z e u g, vermuthlich hergestellt in der Technik
der javanischen Batik-Sarongs, wobei die mit der jeweiligen Farbe
nicht zu imprägnirenden Flächen mit Wachs überzogen und das
Zeug hierauf in das Bad (im vorliegenden Falle ein blaues) ge
geben wird.
1635. Spielpuppe (im Webstuhlkasten), vermuthlich aus einem Kinder
grabe, der oberste Lappen aus bedrucktem Baumwollzeug, ver
muthlich mittelst Modeldruckes hergestellt.
1636. A e r m e 1-D oppelborte(imW ebstuhlkasten), in Kettenstich gestickt
mit Wellenranken-Muster in Purpurwolle.
(Publ. im Kunstgewerbeblatt 1891, S. 127).