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(sic); darüber flüchtiger Mäander; an der Schulter Ranken mit
fünf Palmetten. Vom Ende des strengen Stiles. H. 0’16. Athen.
Herr Fr. Trau.
1030. Lekythos mit weissem Bauchstreifen. Auf demselben in Umriss
zeichnung mit Firniss ein Jüngling in Himation neben einer Grab
stelle. Darüber Mäander; an der Schulter doppelte Reihe von Lotos
knospenstrichen. H. 0‘215. Herr Fr. Trau.
1031. Lekythos: Frau mit Chiton und Himation bekleidet, in Vorder
ansicht, stehend und spinnend, neben ihr ein Korb mit Wolle.
HEPARKAIE. Von Feuer geschwärzt. H. 0'24.
Herr Fr. Trau.
1032—1035. Lekythen, sämmtlich in einemGrabe gefunden und aus der-
selbenWerkstatt herrührend. Die Form die typische der weissgrun
digen polychromen Lekythen. Die Malerei in der Hauptsache noch in
Umrissen und mit Vasenfirniss; die Anwendung derFarben beschränkt
sich auf zwei Nuancen von Roth und Schwarz; bemerkenswerth,
dass der Malet* früher die einzelnen Färbenflecke auftrug, dann erst
dieselben mit Conturen umzog. In Firniss auch die Innenzeichnun^,
die durch Kreuze unterbrochenen Mäander am oberen Rande, die
Ranken mit drei Palmetten auf der Schulter (einzelne Blätter roth).
— Nr. 1032. Eine Dienerin in jonischem Chiton, ein breites Band
um das aufgenommene Haar, mit ungriechischem Profile, die vor
einem Stuhle steht, übergibt ihrer Herrin, die rothen dorischen
Chiton und kurzes Haar trägt, einen in ein Tuch eingehüllten Pack
(sicherlich kein Gewand). Im Felde Kännchen und Spitzhaube. —
Nr. 1033. Schlecht erhalten. Charonscene. Rechts Charon im rothen
Chiton und Hut, das Ruder an die Schulter gelehnt, im Vorder-
theile seines Kahnes, Von links naht ein Jüngling, auf der Hand
einen kleinen Kranich, gefolgt von einem schwarzgemalten Neger
sklaven, der wie sein Herr mit einem Mantel bekleidet ist und ein
Kästchen, sowie einen Hasen trägt. Den beiden fliegt ein Eidolon
voran. — Nr. 1034 ist nach den wenigen erhaltenen Spuren eine
Replike der vorhergehenden. — Nr. 1035. Grabscene. Das mit
Bändern behangene Denkmal ist nicht die flache Stele, sondern ein
Bau von einer gewissen Tiefe mit zweistufiger Basis und niedriger
dorischer Säule oder Pilaster. Auf dem Abacus steht ein Sessel mit
geraden Beinen und Polsterbelag, darunter ein Arbeitskorb; also
Grabmal einer Frau. Am Boden eine Todtenlämpe. Links steht
eine Frau, rechts ein bärtiger Mann, der einen Stock aufstützt, beide
in Chiton und rothem Mantel. 1. Hälfte des V. Jahrhunderts.
H. 0 , 302^-0'31. In denDreissiger Jahren am Abhange desHymettos,
nahe bei Cap Zoster, gefunden, ehemals im Besitze des Botschafters
Anton Grafen von Prokesc h- O sten. K. k. österr. Museum.
1036. Aryb.allo.s der unteritalischen Form. Eros mit der Linken auf
eine niedrige Herme gestützt, langt mit der Rechten in eine Schale,
welche ein vor ihm sitzendes Mädchen hinstreckt; links eine nach
aussen sitzende weibliche Figur, wie die vorhergehende mit ent-
blösstem Oberkörper. Die Körper weiss, Details vergoldet. Schöner
Stil. H. 0-17. Herr Fr. Trau.
1037. Aryballos als Spielzeug, mit Kind, das vor einem Baume sitzt,
Schöner Stil. H. 0:067. Herr Fr. Trau.