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B. Terracotten.
Aeltere Gattungen.
1082. Weiblicher Kopf (Rest einer Statue) von grotesk wirkendem
Archaismus; über der Stirne sind zwei Reihen regelmässiger
Löckchen angegeben, die Ohren sind durch Klammerschmuck ein
gefasst und nach vorne gebogen. Um den Hals Collier mit
Medaillon und zwei Reihen Ketten. Augenbrauen angegeben. Auf
dem Scheitel Loch für Meniskos. Reste von schwarzer Farbe
unter der Versinterung: Haare, Augenstern. Cyprisch-archaisch.
H. 0 - 24. A. Graf von Prokesch- Osten in Gmunden.
1083. Platte mit flachem Relief, aus einer Form gepresst und silhouetten
artig nach den Contouren der Figuren ausgeschnitten: Aphrodite
besteigt einen von zwei Greifen gezogenen Wagen, auf dem Eros
als Lenker steht. Archaisch. H. 0‘175.
Fürst Johann von und \u Liechtenstein.
Replike von Daremberg-Saglio, Dictionnaire I, Fig. 2148.
1084. Obertheil einer Athena (?) in Chiton und bogenförmiger Aegis,
auf der das Gorgoneion wohl in Malerei angedeutet war, mit lang
herabfallenden Locken; auf den Schultern je eine Rosette; der
rechte Arm als ein Stumpf gebildet. Ein Helm war, wie es scheint,
nicht angegeben. Hinten hohl. Archaisch, wahrscheinlich Sicilisch.
H. 0.14. In Italien erworben. Frau Ida Brentano.
1085. Fragment einer weiblichen Figur, mit hohem Polos, Buckel
löckchen über der Stirne und langen Locken. Reste von Bemalung.
Hinten hohl. Archaisch; H. 0'10. In Italien erworben.
Frau Ida Brentano.
1086. Fragment einer sitzenden weiblichen Figur, mit Kästchen in den
Händen. Ueber die Schulter fällt der auf dem Polos liegende
Schleier herab. Archaisch. Sicilisch? H. 0'14. In Italien erworben.
Frau Ida Brentano.
1087. Weibliche Figur, in jonischem Chiton mit Ueberschlag und
hoher Stephane, über welche, das Haupt bogenförmig umrahmend,
ein Schleier geworfen ist; beide Hände fassen denselben; der
rechte Arm ist auf einen Baumstamm gestützt. Auf hohem ab
gestuften Postament. Die Bemalung bemerkenswerth bunt, so der
Chiton in gelben und rothen Streifen mit blauen Rändern. V. Jahrh.
H. 0'395. Korinth. Ministerialsecretär Dr. J. C. Samson.
1088. Weibliche -Figur, in Chiton mit ungewöhnlich tief herab
reichendem, doppeltem Ueberschlag, im Rücken herabhängenden
Mantel und Schuhen; auf ihrer linken Schulter sitzt in steifer
Haltung und gleichem Chiton ein kleines Mädchen, das sie mit
der erhobenen Rechten an der rechten Hand — diese fasst ein
unbestimmbares Spielzeug — und auf dem Handteller der Linken
hält. Strenger Stil des V. Jahrh. H. 0'24. Angeblich aus
Aegypten. Herr Fr. Trau.
Vgl. Heuzey, Terres cuites du Louvre, pl. 18 bis 3.
1089. Göttin mit hohem Haar- und Kopfschmuck. 5. Jahrh. Aus
Theben. Vasen und Terracotten im k. k. österr. Museum. Nr. 789.