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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Mähren und Schlesien

Bildende Kunst. 
as Materiale der ältesten Bauten Schlesiens, geistlicher wie weltlicher 
Art, war wohl lediglich Holz. Holzkirchen wurden auch noch in den 
späteren Jahrhunderten bis herauf in das XVIII., errichtet, so in 
Nierodim 1769, in Suchau 1774 und in Knntschitz 1777. Die Kapelle 
in Niedergrund bei Zuckmantel, ans dem Jahre 1770 stammend und 
1819 erneuert, und andere ähnliche zeigen in einfacher Weise die Architekturformen jener 
Zeit; andere, wie die in Kamitz bei Bielitz im Jahre 1552 erbaute, haben ausschließlich 
einen kulturgeschichtlichen Werth. Die einzelnen Bauperioden sind in Schlesien in ungleicher 
Weise sowohl der Zahl als auch dem Wertste nach vertreten; alles Vorangegangene 
überragen die Barockbauten des XVIII. Jahrhunderts; durch ihren umgestaltenden Einfluß 
ans die Bauwerke früherer Zeiten haben sie dem Lande geradezu seinen Baucharakter 
ausgeprägt. Die frühesten Baudenkmale, welche in Betracht gezogen werden können, 
entstammen der Zeit des Überganges von der romanischen zur gothischen Stilart. Es sind 
unscheinbare kleine Friedhofkirchen, wie die in Weisbach (inzwischen abgebrochen) und 
Dorf Janernig, beide nördlich von Jauernig. Das Priesterschiff ist bei beiden mit einem 
Kreuzgewölbe abgeschlossen; Rippen fehlen. Ein gothischer Gurtbogen, der zu dem mit 
Balken überdeckten Volksschiff sich öffnet, zeigt in seiner Unvollkommenheit die Schwierig 
keiten, die er dem Erbauer bot. Im Presbyterium der letzten Kirche sind schlanke Ecksäulen 
angebracht; der untere Theil der Schäfteistausgebrochen, das Würfelcapitül ist in gothischer 
Zeit mit einem Menschenantlitz belebt worden; diese Zeit hat auch in die Ostwand das 
gothischeMaßwerkspuren anfweisendeFenster eingebrochen und den hochgeführten Westgiebel 
mit schmalen, spitzbogigen Fensterblenden, hier wie in Weisbach, hmzugefügt. Die beiden 
Südportale an der Jauerniger Kirche — in Weisbach sind sie belanglos — zeigen 
Spitzbogenrippen; sonst herrscht die romanische Formbildung vor. Alles spricht von 
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