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Gepidischer Goldschmuck aus dem Funde von Apahida im Siebenbürgischen Museum.
Grab, das, nach den Namensbuchstaben eines Ringes zu schließen, das Grab des
Gepidenfürsten Omharns gewesen sein mag. Da ist ein mit cloisonnirten Almandinen
geschmücktes Diadem nebst ähnlichen Achselspangen-Anhängseln, eine durchbrochene Fibel
mit Mäanderornament, alles von Gold; Technik und Ornamentik sind identisch mit dem
Schatz des Frankenkönigs Chilperich, der 484 zu Tournay bestattet wurde. Dazu kommen
noch zwei Silberkannen mit bacchischen Tänzerpaaren in getriebener Arbeit und mehrere
Zierstücke aus Goldblech. Der Schatz von Apahida gehört also in jene, bis zur zweiten
Hälfte des V. Jahrhunderts reichende Entwicklungsperivde des germanischen Stils, die in
Westeuropa durch die Schätze von Monza, Tournay, Gourdon und Pouan, sowie die
goldenen Kronen von Guarrazar vertreten ist.
367, wo Gratianus zum Augustus ernannt wurde, bis 369 zu Athanarich gelangt sein,
der ihn bei seiner Flucht im Jahre 378 verbarg.
Abwärts gegen das Alföld hin, in der Gegend der Schnellen Körös, wo nach den
Hunnen die Vandalen und dann die Astinger hausten, finden wir den Granatschmuck von
Mezvbereny und die Schmucksachen von Perjamos, die vielleicht gleich dem berühmten Funde
von Apahida (jetzt im Siebenbürgischen Museum zu Klausenbnrg), die Gepidenherrschaft im
IV.Jahrhundert repräsentirt. In dem nahebei Klausenburg gelegenen Apahida, das auch im
Alterthum eine größere Station gewesen sein mag, stieß man im Juli 1889 auf ein altes
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