Greco. Tcledo, New York, Metropolitan Museum
ierkungen 5-6
umanesime e SllTlDOllSmO - Am del lvßonvegno Intern o.
Jdl umanlstlcl (Venezia 195m, Paaova 195a. s. 77 l. (Im zitierten
schnitt nach H. Conrsd-Marllus, Healontologie, 55 251-289
lrbeni. m Festschrirt lur Edmund Hussevl, Erganzungsbd z Jb.
Hiilosopnre und pharlomenologische Forschung, Halle 1924)
brlele Paledtu, Dlscorso mlornn alle lmaglnl sacre e prolane.
32, cap. 33.
Nicht, daß diesen Gesichtern das Geschehen, wie
es alleln der Priester ganz begreift, verborgen blie
be - viele blicken nach oben, und alle sehen oder
wissen die Gegenwart der Heiligen und des geöff-
neten Himmels. Aber die zeremonlelle Gelassen-
heit, mit der dies geschieht, zeigt an, daB die Zeit-
form dieser Darstellung nicht in der historischen
Einmaligkeit des Ereignisses, sondern in der
unendlichen Wiederholbarkeit des Zeremoniells
liegt. Und mit ihr ist auch der Ort kein historisch
und topographisch bestimmter, sondern ein aus-
schließlich durch das Zeremcniell konstituierter,
der nur im Bilde angetroffen werden kann.
Wenn Greco schon früh begonnen hatte, seine Bil-
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der der Vergleichbarkeit durch eine objektive oder
gewohnheitsmäßige Sehweise zu entziehen, und
so eine neue Autono le des Bildes begründete,
so hat sich dies hier auch in der ikonologischen
Struktur niedergeschlagen: das Bild ist der einzige
Ort, der die Vereinigung des Einmaligen, des wun-
derbaren Geschehens mit seiner Reproduktion im
Zeremoniell herstellt und so zur Gegenwart
erhebt. Wunder und Zeremoniell haben keinen an-
deren gemeinsamen Ort als das Bild. Um diesen
Ort, d. h. den ikonologischen Topos des Zeremo-
niells, noch genauer zu fassen, muß noch einmal
nach der Zeitform gefragt werden. Das Bild ist in
zwei, genauer in drei Zonen geteilt. Die irdische,
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