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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 10)

Felswerk : Stein- 
und Muschelwerk, 
wie wir es schon an 
Brunnen- und Grotten- 
architekturen des 
XVII. Jahrhunderts 
finden. Auf österrei- 
chischemBodenspielt 
sich das, was man als 
Rokokostil bezeich- 
net, hauptsächlich in 
der Epoche Maria 
Theresias ab, wes- 
halb wir diesen Stil 
aus oben angeführten 
Gründen Maria The- 
resien-Stil nennen 
dürfen. Aber Vorläu- 
fer hat dieser Stil 
schon unter Karl VI. 
und den vorausgehen- 
den Herrschern, an- 
drerseits finden sich 
strenge Barockefor- 
men in derkirchlichen 
wie in der Pr0fan- 
kunst noch ungefähr 
I0 bis 15 Jahre nach 
Beginn der Maria 
Theresianischen Re- 
gierung. In manchen 
neueren Darstellun- 
gen der Geschichte des Kunsthandwerkes liest man, daß das Rokoko in 
Österreich eine untergeordnete Rolle gespielt habe. Dies entspricht den 
Tatsachen nicht, das Gegenteil ist der Fall, wovon uns ein Blick auf die 
Fülle der Schöpfungen belehrt, welche wir vornehmlich in Hinsicht der 
Innenkunst der Zeit von 1745 bis 1765 verdanken. Trotz aller fremden, vielfach 
auch französischen Einflüsse geht das österreichische Rokoko ganz eigene 
Wege, andere als in Frankreich, andere als in Deutschland. Mit Frankreich 
hat Österreich gemein, daß die Rokokoformen in der Außenarchitektur 
nur eine geringe Rolle spielen. Ein Gegenstück zum Dresdner Zwinger gibt 
es weder dort noch hier, das deutsche Rokoko als architektonischer Stil 
entwickelt sich viel organischer und folgerichtiger als das französische. 
Dekorative Vorahnungen des neuen Stiles treten in Wien aber viel früher 
Stiftskirche St. Peter, Salzburg, Abschlußgitter des Vcrraumes, 1754 
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