398
Dampssäge an der Waag, bei Liptö-Szent-Miklös.
Forstwärter und drei Mädchen-Erziehungsanstalten, drei Bürgerschulen, acht Kinder
bewahranstalten und eine Gefängnißschule. Für die Verbreitung der Cultur in ungarischer
Richtung sind die Bibliotheken der Lesevereine in Rosenberg, Liptö-Szent-Miklös und
Liptö-Ujvar von Wichtigkeit.
Mit der Schilderung des Liptauer Comitats ist die Darstellung der Comitate des
Waagthals abgeschlossen.
Slovakische Häuser im Türöczer Comitat.
Die oberungarischen Slovaken.
us dem Gebiete Ungarns leben laut der Volkszählung von 1890
1,896.614 ungarische Staatsbürger slovakischer Zunge, die also
12 53 Procent der Bevölkerung ausmachen. Mit Ausnahme einiger
Gemeinden des Tieflandes in den Comitaten Bekes, Borsod, Pest-
Pilis-Solt-Kis-Kun und Bacs-Bodrog wohnt das slovakische Volk im
nordöstlichen Oberland. Im Norden und Westen füllt die Grenze der slovakischen Sprache
mit der Landesgrenze zusammen.; im Süden beginnt diese Grenze bei Theben und zieht ost
wärts durch die Comitate Preßburg, Neutra, Bars und Hont, dann gegen Nordost durch
Nögräd, Gömör, Abauj und Zemplin bis zum Comitat Ung. Doch gibt es innerhalb dieser
Grenze auch andere Muttersprachen. Rein magyarische Gemeinden, ja ganz magyarische
Gegenden gibt es, mit Ausnahme von Trentschin, Turöcz, Liptau und der Zips, in allen
oberländischen Comitaten; in den Städten aber leben auch hier Magyaren. Viele deutsche
Gemeinden finden sich in den Comitaten Zips, Turöcz, Bars und Preßburg, ruthenische
in der Zips, in Saros und Zemplin.
Die ethnographische Karte des Oberlandes ist also recht bunt. Aber auch im ober-
jen Slovakenthum selbst kommen mancherlei Verschiedenheiten vor. Die typischen