Geographifche Bildungs- und Unterrichtsmittel.
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berechneten gleich werthvollen methoclifchen Handatlas desfelben Meifters der
Schul-Kartographie, hat das geographifche Inflitut in Gotha (Julius Perthes) ebenfo
wie durch dengrofsen Stiele r’fchen Atlas (90 Blätter, eben injüngflerErneuerung
begriffen) fich ein nie verfchwindendes Verdienll um die Wiffenfchaft und den Unter
richt erworben. Der weltbekannte Stieler’fche Atlas, von dem aufser dem Titel kein
Blatt mehr an den urfprünglichen Gründer erinnert, ift dem Zufammenwirken von
drei ausgezeichneten Kartographen zu verdanken, Aug. Petermann, Herrn. Berg
haus und Carl Vogel, und zeichnet fich die Redadlion desfelben durch die fchnelllte
Affimilirung aller neuen Entdeckungen und fonftigen Veränderungen befonders
aus. Einen nicht minder guten Ruf hat fich H. K i e p e r t’s Handatlas (Berlin, bei
D. Reimer, 2. Ausgabe, grofs Folio, 45 Blätter, 1871) erworben, als eine Karten-
fammlung, deren äufsere Ausflattung elegant, deren harmonifche Durchführung die
leitende eine Hand verräth, und deren innere Güte durch den Namen des Autors
verbürgt ift. Aus dem grofsen Atlas ift eine Auswahl von 21 Blättern zufammen-
geftellt worden. Das geographifche Inflitut in Weimar (Dr. Arnd) debutirt mit
einem Atlas von 67 Karten in grofs Folio, an denen in früherer Zeit H. Kiepert, in
fpäterer Graefe Antheil hatten. Er war einer der erden in Deutfchland, erlebte nun die
44. Erneuerung und erlangte beim jüngften geographifchen Congreffe die Medaille.
Die fünf Karten der weftlichen öfterreichifchen Krönländer, zu welchen Graefe eine
hübfche Terrainzeichnung geliefert hat, wurden durch Hinzufügung des hydrogra-
phifchen Netzes und eines Textblattes zu gut verwendbaren orohydrographifchen
Karten diefer Länder. Ein zweiter Atlas von Graefe in kleinerem Formate ift im
gleichen Verlage erfchienen und eine nette und corredle Arbeit. — Unter den übrigen
Atlanten fand man den geographifchen Schulatlas von Lange (Leipzig, bei Brock
haus, 2. Auflage 30 Blätter, darunter eine Schichtenkarte von Mitteleuropa in 4 Blät
tern) ; den hydroorographifchen Atlas aus Karten, nach Gypsmodellen photolithogra-
phifch hergeftellt, beftehend, von Kellner & Comp, in Weimar, die mit den
analogen Wandkarten derfelben Erzeugungsquelle in nächfter Verwandtfchaft
liehen; den fchon älteren, durch äufsere Eleganz und gefchmackvolle Farben
beftechenden Atlas von Ewald (80 Blätter mit einer Suite phyfikalifcher Karten) ;
den Atlas von Sorr, Glogau bei Flemming; derMayr’fche Atlas (bibliographifches
Inflitut in Hildburghaufen), wie der vorige eine Kartenfammlung mit Blättern von
verfchiedenem Werthe ohne harmonifchen Zufammenhang (darunter Ravenftein’s
hypfometrifche Schichtenkarte von Deutfchland in vier Blättern), fcheint zu fehlen.
Ein phyfifch-ftatiftifcher Atlas von Sachfen von E. Rommel (Leipzig 1873
bei Fleifcher) bietet in 17 Karten ein Bild des Vaterlandes in allen Beziehungen,
von der allgemeinen Lage, der geometrifchen Form, dem hydro- und orographi-
fchen Verhältnifs etc. bis zur Ueberficht der ftatiftifchen Daten, ohne das letztere
Gebiet zu erfchöpfen.
Frankreichs Expofition zeichnete fich durch eine grofse Menge vielblätte
riger Atlanten aus, theils auf die ganze Erde ausgedehnt, theils auf das Vaterland
allein befchränkt und häufig auch auf das gefchichtliche Gebiet hinüberftreifend.
Aus dem Verlage von Hachette in Paris lagen drei Atlanten auf; ein noch im
Werden begriffener von Vivien de St. Martin, der auf 100 Blätter angelegt ift,
und eine der vorzüglichften Leiftungen zu werden verfpricht, wenn alle Karten
jenen fertigen der Schweiz ebenbürtig werden, bei der fich die Kunft des Grab-
ftichels mit verftändiger Redudlion vereinigt. Ein Cahier mit Probeabdrücken
läfst das Befte hoffen. Der zweite Atlas ift von Cortembert bearbeitet, umfafst
80 Karten und ift auch in Redudlionen auf 66 und 22 Karten ausgegeben; der
dritte von Adolf Joanne enthält in 95 Blättern Karten aller Departements.
L. Vat’s Atlas nouvelle claffique, phifique, politique, hiftorique, commercial (bei
Jeune in Paris) ift in drei Partien getheilt und von ftummen Karten begleitet,
ebenfo der Atlas von Frankreich (phyfifch und politifch) und Levaffeur & Perigot,
der ausdrücklich für Grammatikal- und Humanitätsclaffen beftimmt ift. B e 1 i n in Paris
verlegt den Atlas von Drioux & Leroy von 76 Karten (3 Abtheilungen von 30,