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A. Vorlesungssaal.
Copirt wurde bis zum Sichtbarwerden des braunen Bildes; bei Negativen
jedoch, deren Farbe das Erkennen der richtigen Copirzeit nicht gestattete,
mit Hilfe des Photometers. Die copirte Platte wurde auf bekannte Art aus
gewässert, getrocknet und vor dem Drucke wieder mit reinem Wasser be
feuchtet. Das Aufträgen der Farbe geschah mit der Lederwalze, das Egali-
siren derselben mit einer Leimwalze, das Reinigen des Grundes bei Strich
zeichnungen mit einer harten glatten Lederwalze.
(Siehe auch VIII „Vorgang bei Herstellung eines Lichtdruckes“.)
II. Pigmentdruck.
Derselbe wurde nach dem verkehrten Negative einer Bleistiftzeichnung
auf Graphit-Gelatine-Papier copirt und durch einfachen Transport auf ge
wöhnliches, mit lproc. Rohcollodion überzogenes Zeichenpapier über
tragen.
III. Negative, nach verschiedenen Methoden verstärkt.
Die Negative der zwei Verticalcolumnen linker Seite und mit 1. bezeichnet,
wurden nach dem nassen Collodion-Verfahren, jene der zwei Verticalcolumnen
rechter Seite und mit 2. bezeichnet, nach dem Gelatine-Emulsionsverfahren
hergestellt. Alle Collodion-Negative sind 5 Minuten, alle Gelatine-Emulsions-
Negative 15 Secunden exponirt worden; die Witterungsverhältnisse waren
bei allen Aufnahmen gleich.
а) 1. unverstärkt. Negativ, hervorgerufen und fixirt, jedoch nicht
verstärkt.
б) 1. Bl ei-Verstärkung (Eder-T6th.) (Photographische Correspondenz,
Jahrgang XIII, pag. 20. Färbungsmethoden, ibid. pag. 216, 221.) Das fixirte
Negativ wurde gut gewaschen und in folgender Lösung: Dest. Wasser 2500,
Ferridcyankalium 150, Bleinitrat 100 bis zum vollständigen Lichtgelbwerden
der ganzen Schicht belassen, dann bis zum Weisswerden wieder gewaschen.
c) 1. Blei-Schwefelammon. Negativ wie vor, mit Blei verstärkt und
mit einer Lösung von Schwefelammonium 1, in Wasser 5, bis zum Schwarz
werden behandelt.
d) 1. Blei-Kupferchlori d. Negativ wie bei b), mit Blei verstärkt,
dann mit lOproc. Kupferchlorid-Lösung behandelt.
e) 1. Blei-Kaliumbichromat. Negativ wie sub b) behandelt und
dann in lOproc. Kaliumbichromatlösung bis zur Gelbfärbung belassen.
f) 1. Blei-Ammon-Kaliumchromat. Negativ wie vor, jedoch mit
einer mit Ammoniak-Ueberschuss versetzten lOperc. Kaliumbichromat-Lösung
behandelt.
g) 2. unverstärkt. Gelatine-Emulsions-Negativ mit Ferro-Oxalat nach
Eder (Theorie und Praxis der Photographie mit Bromsilber-Emulsionen.
Wien, 1881, pag. 53) entwickelt und fixirt.
h) 2. Quecksilberjodid-Verstärkung nach Edwards (Eder,
Theorie und Praxis der Photographie mit Bromsilber-Emulsionen. Wien,
1881, pag. 53).
i) 2. Quecksilberchlorid-Verstärkung nach England (Theorie
und Praxis der Photographie mit Bromsilber-Emulsionen, Wien, 1881.
pag. 53).
k) 2. Verstärkung nach Seile (Theorie und Praxis der Photographie
mit Bromsilber-Emulsionen, Wien 1881, pag, 53).
l) 2. Blei-Eisenchlorid-Kaliumchromat. (Photogr. Correspondenz,
Jahrg. XIII. 1876. pag. 222). Das mit Blei verstärkte Negativ zuerst mit
lOproc., mit Salzsäure angesäuerter, Eisenchlorid-Lösung und dann mit
lOproc. Kaliumbichromatlösung behandelt.
m) 2. B lei-Eisenchlorid (Photogr. Correspondenz, Jahrg. XIII. 1876.
pag. 223) wie vor, jedoch ohne nachträgliche Behandlung mit ICalium-
biehromat-Lösung.
IV. Negative auf Gelatine-Emulsions-Platten
wurden (so wie überhaupt alle zu den ausgestellten Bildern benützten)
mit Steinheil’s Weitwinkel-Aplanat für Reproductionen von 72 mm Oeffnung
aufgenommen. Die Gelatine-Emulsion wurde mit Silberoxyd-Ammoniak