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F. Saal XIV.
Der Apparat ist für Herrn A. Leisner, Photograph in Waldenburg in
Schlesien, auf Bestellung gefertigt, und mit Erlaubniss desselben ausgestellt.
Preis complet 240 Mark.
Behandlung. Man füllt den Wechselapparat von unten mit 12 Platten
und schliesst sorgfältig zu, das Schloss hilft den Boden halten , worauf der
Apparat zur Reise fertig ist. Will man eine Platte herausheben, so drücke
man an den Riegel, welcher an der vorderen Seite oben sich befindet, nach
unten, drehe zu gleicher Zeit mit der andern Hand am Knopf, bis dass der
Zeiger, welcher oben links angebracht ist, genau auf dem angegebenen Strich
der Scala und gewünschten Nummer steht; lässt man den Riegel los, so
schnappt er ein und der Trieb kann sich nicht mehr einstellen.
Die Cassette. Dieselbe ist abweichend von den gewöhnlichen geformt.
Das Hineinbringen der Platte geschieht nur durch den Schlitz am unteren
Stück; im Deckel derselben ist auch ein selbsttätiger Riegel, zieht man
ihn zurück, so ist die Cassette geöffnet, man schiebe sie zwischen die
Schienen am Wechselapparat bis der Schlitz gedeckt ist, dann drückt man
die Cassette scharf hinein bis sie nicht weiter geht, hebt das Ganze auf, und
lässt langsam die Platte in die Cassette schieben, drückt mit beiden Daumen
auf den Deckel an den Ecken, der Riegel schnappt ein und die Platte ist
fest gehalten. Man belichtet sie und wiederholt dasselbe Manöver beim
Zurückstellen.
Die Camera ist nach Wunsch des Herrn Leisner in der vorliegenden
Construction gefertigt und gehört noch ein Einsatz dazu, welcher vorn ein
gesetzt und einen elastischen Auszug hat, um die nöthige Brennweite zu
erzielen. Der Trieb der Camera ist nur zum Einstellen.
Das Stativ. Dasselbe ist sehr stabil, dabei ungemein leicht. Es steht
die grösste Camera fest und sicher.
6. R. Th. Kuhn, Photograph in Danzig: Wascliapparat für Bromsilber-
G-elatine-Emulsion.
Der Wasch-Apparat besteht aus zwei Theilen, deren unterer ein Rohr mit
Niederschraubhahn für Zuleitung und ein Abflussrohr hat. Ein Gummiring,
der beim Oeffnen des Gefässes zurückgeklappt wird, hat den Zweck, einen
vollkommenen Lichtabschluss zu bewirken; der obere Theil mit dem Griff
muss, nachdem der Gummiring zurückgeklappt ist, durch eine Drehung des
Bajonnet-Verschlusses abgehoben werden, worauf das Porcellangefäss heraus
genommen werden kann. Von dem letzteren wird sodann das Gewebe mit
dem Gummiring abgezogen, der Hahn geschlossen und nachdem das Gefäss
bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt, mit der zerkleinerten Emulsion beschickt,
hierauf das Gewebe wieder darüber gespannt und der Topf an seine frühere
Stelle gebracht, der obere Theil des Blechkastens aufgesetzt und der
Gummiring zurückgeklappt. Nun kann der Apparat in’s volle Tageslicht ge
bracht und mit der Leitung oder einem Reservoir verbunden werden. Der
Verbrauch an Wasser ist nur ein geringer und ist weniger die Quantität
desselben als wie die Zeitdauer von Belang. Der Vorgang ist folgender:
Das Wasser tritt durch den regulirten Niederschraubhahn in ein Zinn
rohr, von da in den Gummischlauch und unter spitzem Winkel ausströmend,
in den Porcellanbehälter; die hiedurch erzeugte Drehung desselben bewirkt
eine permanente Bewegung der Emulsion, der Ueberschuss des Wassers
durchdringt das Gewebe, fliesst über den Rand in den unteren Behälter
und wird durch das Bleirohr abgeführt. Der Apparat arbeitet vollkommen
sicher und bin ich der festen Ueberzeuguug, dass auch Andere günstige
Resultate damit erzielen werden.
7. Emil Herold, Photograph in Arnstadt: Camera für Trockenplatten
mit separatem Wechselkasten für 15 Platten von 10X13 cm.
Gebrauchsanweisung zur Reisecamera für Trockenplatten ohne Cassetten
mit separatem automatischen Wechselkasten. Die präparirten Platten werden
in die dazu bestimmten Rahmen eingelegt und mit diesen derart in den
Wechselkasten gelegt, dass die Bildseite dem Handgriff zugewendet ist und
die Riegel, welche die Platten festhalten, nach oben zu stehen kommen.