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Abb. 263. Detail eines Glases mit
Federzeichnung (in Schwarz), Weiß und
Gold. - Steiermärkisches Landesmuseum
Joanneum, Graz, Abt. für Kunstgewerbe, Inv.
16643
Abb. 264. Detail eines Glases mit
Federzeichnung (in Schwarz) und Gold,
Fachschule Steinschönau (Entwurf), Friedrich
Pietsch / Steinschönau (Ausführung). -
Österreichisches Museum für angewandte
Kunst, Wien, Inv. W. I. 1727 (inventar. 11. 5.
1916)
Auf die Bemalung von Glas mit Farben und Gold geht auch Hohlbaum relativ ausführlich
ein (Hohlbaum 1910, S. 75, 76): „Das Bemalen der Gläser erfolgt entweder mit Email
oder mit Flachfarben; häufig verwendet man das Email als Unterlage, auf welcher man
die Malerei mit Flachfarben ausführt.
Die Glasemaile sind leichtflüssige opake oder transparente gefärbte Bleigläser in Pulver
form, welche in hoher Lage auf das Glas aufgetragen werden. Die Emailmalerei wendet
man meistens auf transparenten Gläsern an, sie ist leicht erkennbar an der Stärke des
aufgemalten Emails. Die Flachfarben sind leichtflüssige intensiv gefärbte Gläser in Pul
verform, welche auf das Glas in dünner Lage aufgemalt und abschattiert werden, genau
so wie Aquarellfarben. Da die Flachfarben nur auf weißer Unterlage gut wirken, malt man
sie entweder auf Beinglas oder auf eine Unterlage von weißem Glasemail.
Die Glasfarben, gleichgültig ob Emaile oder Flachfarben, reibt man mit Terpentinöl und
Dicköl auf einer matten Glasplatte zusammen und malt sie mit dem Pinsel auf das Glas
auf.
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