F. Saal XIV.
35
Die Camera wird freistehend direct auf dem Stativ festgeschraubt. Zum
Einstellen wird die hintere Thür geöffnet und das Einsatzbrett heraus
genommen. Die Mattscheibe befindet sich an ihrer gehörigen Stelle und
durch Hin- und Herschieben des vorderen Cameratheiles wird das Einstellen
bewirkt. Ist dieses geschehen, so wird die Mattscheibe herausgehoben, das
Einsatzbrett eingesetzt und die Thür geschlossen. Alsdann setzt man den
Wechselkasten auf die Camera über den Einschnitt und zwar so, dass der
Handgriff dem Objeetiv zugewendet ist, hakt ein und zieht beide
übereinander stehende Schieber auf. Nun führt man die Stange von unten,
nach Zurückschieben des die Oeffnung bedeckenden Eiegels in die Camera
ein und sucht den Plattenrahmen mittelst des nach Rechts stehenden
Einschnittes der Stange nach Rechts zu fassen und zieht feststehend
ohne abzusetzen den Rahmen herunter. Nach Zuschieben der beiden Schieber-
kann die Belichtung vor sich gehen, wobei der Wechselkasten nicht auf
der Camera zu stehen braucht. Nach geschehener Exposition setzt man den
Wechselkasten umgedreht auf die Camera, so dass der Handgriff
dem Operateur zugewendet, nach hinten steht und hakt ein. Nach
Aufziehen beider übereinander stehender Schieber schiebt man mittelst der
Stange den Rahmen von unten in den Wechselkasten zurück, wobei der
Einschnitt in der Stange keine Rolle spielt. Sollte die Stange noch im
Rahmen festhängen, so geht sie durch Drehen leicht ans demselben heraus.
Nach Zuziehen der Schieber kann der Kasten abgenommen und umgedreht
wieder aufgesetzt werden, um die nächste Platte in die Camera einzuführen.
Eine doppelte Exposition kann nicht Vorkommen, da die Rahmen in ver
kehrter Stellung in den Kasten zurückgelangen und nur an der richtigen
Stelle sich zurückschieben lassen. Die beiliegenden Photographien zeigen einen
grösseren Apparat, 1. in der Stellung beim Einstellen, 2. in der Stellung
beim Wechseln der Platten und 3. das Ganze zum Transport zusammen
gestellt. Das eingesandte Modell erhebt keinen Anspruch als Kunstwerk der
Tischlerei, entbehrt aber bei geringerer Eleganz doch nicht der nöthigen
Solidität. Die Plattengrösse ist 10X13 cm. Der Verkaufspreis des Apparates
ist 100 Mark.
8. K. k. technisches und administratives Militär-Comite in
Wien, VI., Getreidemarkt 9: Cbevalier’s photographischer Messtisch
und Tableau der damit gemachten Aufnahmen.
9. Franz Ritter von Reisinger, Amateur in Hernals bei Wien:
Apparat zur Herstellung von Mikrophotographien.
10. Karl Reichert, Mechaniker und Optiker in Wien, VIII., Laudon
gasse 40: Apparat zur Herstellung von Photographien mikroskopischer
Objecte mit Heliostat.
11. Photographische Gesellschaft in Wien (Vorstand: Regierungs
rath Dr. E. Hornig, III., Hauptstrasse 9): Historisch-interessante
Blätter aus den Sammlungen der Gesellschaft.
Versuche zur Herstellung von Abdrücken in natürlichen Farben:
1., 2., 3. Photoeliromien von Vidal. Ein Pigmentdruck ist auf durchsichtiger
Schicht hergestellt und auf eine Unterlage aufgezogen, auf welcher mittelst
Lichtdruck die Farbtöne gedruckt sind.
4. Lichtdrucke in Farben von Obernetter, nach dem in der Chromolitho
graphie üblichen Verfahren hergestellt. Von dem ursprünglichen Negative
werden Copienegative hergestellt und auf denselben die für jede einzelne
Farbplatte erforderlichen Stellen ausgespart, indem die anderen Partien
abgedeckt wurden. Von jedem solchen Negative werden sodann die ent
sprechenden Lichtdruckplatten hergestellt.
5., 6. Lichtdrucke in Farben von J. Albert mit einer gelben, blauen
und rothen Lichtdruckplatte hergestellt, zu welchen die Negative durch
complementär gefärbte Gläser aufgenommen wurden.
3 *