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F. Saal XIV.
12. F. Jonte, Fabrikant photographischer Apparate in Paris, rue La-
fayette 126: Reise-Apparate.
Der Apparat Nr. 1 für Platten von 18X24 cm, prämiirt vom Unter
richtsministerium bei dem durch die französische photographische Gesell
schaft ausgeschriebenen Concurs für Apparate, welche auf Reisen in ent
fernte Länder und zu wissenschaftlichen Expeditionen dienen sollen. Der
Apparat ist auch für Stereoskope eingerichtet, wobei die bewegliche Scheide
wand eingesetzt werden muss. Die Doppelcassetten sind besonders für Rapid-
verfahren eingerichtet und vollkommen lichtdicht, halten sich unverändert
in Hitze und Feuchtigkeit, indem die Schieber aus zwei Blättern Briätol-
carton und vier Lagen Leinwand bestehen, die durch Marineleim und
Schellack verbunden wurden (jede Spur gewöhnlichen Leims wurde aus
geschlossen). Ausserdem wurden die Ränder durch kleine Messingstifte ge
nietet. Die Cassetten können sich nicht selbstständig öffnen, indem ein
Federverschluss angebracht ist. An der Camera ist stets eine Doppelcassette
angebracht, welche die matte Scheibe schützt. Letztere ist mit Charnier
befestigt. Ein Sammtstreifen, welcher hinter der matten Scheibe angebracht
ist, passt sich an die eingeschobene Cassette an und verhindert den Licht-
eintritt. Die Camera selbst bildet einen quadratischen Kasten, den man öffnet,
indem man auf die zwei Messingknöpfe drückt, welche sich auf der Seite be-
1 finden, die gegenüber der Curbel steht. Man hebt den Kasten und befestigt
den Theil, welcher das Objeotiv trägt, indem man die Bolzen anzieht, die
sich an den Messingstangen befinden. Unter diesen Bolzen ist eine kleine
Messingplatte, die zum Theile in einer in den flachen Leisten angebrachten
Rinne verschoben werden kann. Ein an der oberen Seite dieser Leisten
angebrachter Strich zeigt die Stelle an, bis zu welcher die Messingplättchen
geschoben werden müssen, damit das Objectiv vertical steht. Man befestigt
den Theil, welcher die matte Scheibe trägt’, indem man die Kopfschraube
in den Schraubengang dreht, welcher am Untertheil des Apparates und in
der Mitte eines der Seitentheile sich befindet, wodurch man die Camera
nach der Höhe oder Quere aufstellen kann, ferner kann man mit Hilfe der
Schienen aus weissem Metall, in welchen durch eine bajonnetartige Vor
richtung die Camera schleift, die letztere in horizontaler Richtung von links
nach rechts bewegen, während die Verschiebung des Objectives von oben
nach unten durch die Verschiebbarkeit des Objectivträgers ermöglicht wird,
indem man die Schraubenmuttern an den mit Schraubengängen versehenen
verticalen Messingstangen auf- oder abwärts dreht.
Der Apparat Nr. 2 von 15X21 cm wird auch Revo 1 ver-Apparat
genannt, indem er aus Camera und Weehselkasten besteht ist er ebenfalls zu
gleich für Stereoskope eingerichtet. Es erscheint zweckmässig zu bemerken,
da.s, um der inneren Cassette das Emporsieigen zu ermöglichen, der Ope
rateur nothwendig dem Theil des Apparates, welcher die matte Scheibe
trägt, sich nähern muss, indem er die zwei Messingknöpfe anzieht, die
mittelst flacher, mit Haken versehener Messingstücke angebracht sind. Um
sich weiter zu vergewissern, welche Platten bereits exponirt waren, muss
man unter den Messingstreifen, welcher zu diesem Zwecke am Obertheile
des Apparates angebracht ist, einen Papierstreifen schieben. Wurde eine
der Cassetten hinaufgehoben, so drückt sie an einen der Stahlstifte, die im
Innern angebracht sind und vermittelt hiedurch die Durchlöcherung des
Papieres an der betreffenden Stelle. An der Seite befindet sich eine Scala,
welche es ermöglicht, jede beliebige Platte in Gebrauch zu nehmen. Man
kann die Cassetten durch das unten befindliche Schubfach herausnehmen
oder indem man den Theil entfernt, welcher die matte Scheibe trägt, oder
man kann eine Cassette nach der andern emporzielien und sie sodann heraus
nehmen. Der Apparat sieht recht complicirt aus und ist dennoch sehr leicht
zu handhaben; sehr solid erweist sich auch der Fuss, welcher, zusammen
gelegt, als Stock gebraucht werden kann, montirt selbst im Wind uud Sturm
vollkommen stabil. Die Platten sind vollkommen vor Einwirkung des Lichtes
geschützt. Der Apparat kann auch nach der Höhe aufgestellt werden. Die
Bolzen am Kopf des Statives müssen fest angezogen werden.