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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 5)

Stiftes, Jacob Kofler 
und Konrad Schmidt, 
das Werk selbst wurde 
von dem Orgelbauer 
Freund in Passau im 
Jahre 1642 um 8000 fl. 
verfertigt. Was an Ma- 
terial von den älteren 
zwei Orgeln verwendet 
werden konnte, wurde 
benützt, ebenso spät- 
gothische Schnitzereien 
der Vororgel, weshalb 
das meisterhaft entwor- 
fene, reichgeschnitzte 
Gehäuse noch gothische 
Rerniniscenzen auf- 
weist. Trotz der schwer- 
fälligen Mechanik ist die 
Orgel heute noch in 
Gebrauch und entzückt 
durch Kraft und Weich- 
heit des Tones. Im 
Jahre 1649 lieferte der- 
selbe Orgelbauer für den 
täglichen Gebrauch um 
550 fl. und 15 Eimer 
guten Weines oder 
Mostes eine kleinere 
Orgel, welche bis zum , 
Jahre 1780 in Gebrauch Hocbaltar und Belchor 
stand, dann aber durch 
eine neue vom Hoforgelbauer Pfliegler ersetzt wurde. Letzteres Werk 
kostete 900 fl.; der Bildhauer Christoph Helfer erhielt für die prachtvollen 
Schnitzereien der Kästen aus Nussbaumholz 180 fl. und der Vergolder 
Carl Pique (Picki) 330 fl. 
In diese Zeit (1644) fallt auch der Guss der grössten Glocke mit 
einem Gewichte von über 100 Centnern. Das Ende dieses Jahrhunderts 
brachte dann neue Altäre für die Seitenschiffe und die Seitenapsiden, 
welche der Bildhauer Spatz (Spazzio) anfertigte; die Altarblätter malten 
Peter Freiherr von Strudel und Antonio Belucci. Durch den Gold- 
schmied Kess in Klosterneuburg wurde über der schon einige Jahrzehnte 
vorher aus edlen Marmorsorten hergestellten Kanzel ein aus Kupfer 
getriebener Schalldeckel angefertigt, der über 3000 fl. kostete. Etwas früher
	        
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