tektonische Einheit behandelt werden soll und muß. Es
fällt ihnen auch nicht ein, daß der Garten, wenn er noch
so klein ist, sinngemäß geteilt, daß ein Teil für die Wirt
schaftsräume als Hof, ein Teil für Gemüse da sein muß
und daß der verbleibende Teil als architektonisches Ganzes
im Zusammenhänge mit dem zu ihm gehörigen Hause
gelöst werden soll.
Wenn all das bis jetzt Gedachte bedacht wird, so
nimmt es uns gar nicht wunder, wenn uns die Leute
gewissen Tageszeit von der Sonne beschienen. Immer
läßt sich dies aber nicht erreichen, da wir ja von der
Richtung der Straßenzüge abhängig sind. Nachdem aber
bei offener Verbauung, wie dies ja beim Landhause meist
der Fall ist, das Haus allseits freisteht, ist es stets in
der Macht des Architekten gelegen, die einzelnen Räume
nach jenen Weltgegenden zu situieren, die ihnen am
besten entsprechen, was später noch eingehend erörtert
werden soll.
Fig. 4, 5, 6 stellen ein mittel
großes Landhaus vor. Es ist
nach den Weltgegenden so si
tuiert, daß es übereck zu diesen
gestellt ist. Die Küche und die
Wirtschaftsräume liegen nach
Nordwest, das Elternschlafzim
mer nach Ost, die Kinderzim-
-V
mer nach Süd. Die Wohnräume
befinden sich im Erdgeschoß,
die Schlafräume im Oberge
schoß, das als Mansarde aus
gebildet ist. Im Untergeschoß
sind der Hausmeister und die
Kellerräume.
immer und immer wieder mit dem geist- und gemüt
vollen Sprichworte kommen: „Zwei glückliche Tage —
Einziehen — Ausziehen.“
Wie soll nun ein Landhaus beschaffen sein, das
unseren modernen Anforderungen entspricht und eine
Verkörperung der Wohnlichkeit und Behaglichkeit ist?
Dies soll jetzt in Kürze erörtert werden.
Bei der Situierung des Gebäudes am Baugrunde
sind in erster Linie die Weltgegenden zu beachten. Am
besten wäre es, wenn keine Gebäudeseite direktes Nord
licht hätte, denn dann wären alle Räume während einer
Die Lage des Gebäudes am Bauplatze selbst wird
meist durch die Form des Bauplatzes gegeben sein, viel
fach bilden die Bauvorschriften mit ihren Vorgarten-
und Seitenabstandforderungen ein Hemmnis für die freie
und praktische Gestaltung des Gebäudes. Ein Haupt
augenmerk muß dem Eingänge von der Straße zum Garten
zugewendet werden. In größeren Verhältnissen sind öfter
Einfahrten notwendig, die zu einer Vor- oder Unterfahrt
führen und so beschaffen sein müssen, daß sie das Um
kehren und Zurückfahren des Wagens gestatten. Dies
führt sinngemäß in solchen Fällen zur Anlage eines Vor-
b