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Volltext: Ausstellung österreichischen Kunst- und Exportglases

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D urch die kriegerischen Ereignisse ist, wie Kunstindustrie 
und Kunsthandwerk überhaupt, so vor allem auch die 
heimische Kunstglasindustrie in ernste Notlage geraten. 
Zahlreiche Betriebe in Böhmen, dem klassischen Lande des öster^ 
reichischen Glases, sind zum Stillstände gekommen; der Absatz 
im Inlande und nach dem Auslande, für welches Böhmen 
schon seit 150 Jahren in größtem Umfange gearbeitet hat, ist 
ins Stocken geraten; Kleinmeister und Arbeiter dieses vor^ 
nehmlich auf der Heimarbeit beruhenden Schaffensgebietes 
sind ohne Verdienst. 
Vertrauensvoll in die Zukunft blickend, welche einen neuen 
Aufschwung des Wirtschaftslebens bringen wird, will die öster^ 
reichische Kunstglas^ und Exportglasindustrie gerade im gegen^ 
wärtigen Augenblick zeigen, was sie in den letzten Jahren 
geleistet hat, und ihren festen Willen bekunden, sobald die Ver^ 
hältnisse es gestatten, die Arbeit mit frischen Kräften wieder 
aufzunehmen. 
Auf Anregung des Verbandes der nordböhmischen Glas-” 
industriellen in Haida^Stcinschönau veranstaltet daher über Auf-« 
trag des k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten das k. k. 
Österreichische Museum für Kunst und Industrie in der Zeit 
von Ende Juli bis Ende September eine große Ausstellung des 
österreichischen Glases, an welcher zahlreiche Betriebe des ge^ 
nannten Bezirkes, deren Namen in der unten folgenden Liste 
verzeichnet sind, und mit ihnen auch die anderen hervorragenden 
österreichischen Glasfirmen teilnehmen. Von der Heranziehung 
der einschlägigen Großindustrie wurde, als nicht in den Wir^ 
kungskreis des Museums gehörig, abgesehen. Die Ausstellung 
zerfällt in zwei Gruppen: Kunstgewerbliches Glas (Kristall und 
farbiges) und Exportglas (Massenartikel); erstere ist im Säulen.' 
hofe und auf der Galerie des Museums, I, Stubenring 5> letztere im 
Vorlesesaale und dessen Vorsaale, I,Wollzeile 45, untergebracht. 
Die Ausstellung, welche als eine Kriegsfürsorgeaktion betrachtet 
werden muß, ist unter den gegebenen Verhältnissen natürlich 
keine Programmausstellung, wie sie das k. k. österreichische 
Museum zu anderen Zeiten pflichtgemäß zu veranstalten hat. 
Das heimische Kunstglas mit seinen hochentwickelten Tech' 
niken des Schleifens, Kugelns, Gravierens, der Bemalung, des
	        
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