gekommen, Verschreiben mögtenf"
(Mögen sich, beiläufig bemerkt, auch
unsere heutigen österreichischen und
deutschen Gewerbetreibenden das ge-
sagt sein lassen, da immer noch viele
ihre Ware am liebsten unter fremder
Flagge segeln lassen. Ist die Ware gut,
so gereicht es dann dem Auslande
zu Ruhm und Vorteil; wird sie als
minder befunden, so schilt man eben
über die schlechte Nachahmung und
„Schmutzkonkurrenz".)
Nagels etwas verächtliche Sprache
über die zum Bandweben nötigen
Fähigkeiten darf man natürlich nicht
wörtlich nehmen; er wollte ja nur
Buxdorff zum Reden reizen. Wir wer-
den später sehen, daß die Versuche
mit den Mühlstühlen eben so lange
scheiterten, bis man schweizerische
Arbeiter hatte kommen lassen, die zu
dieser Arbeit ein seit langem erwor-
benes Geschick besaßen.
Sonst klingen uns die Ausführun-
gen des Residenten aber äußerst über-
zeugend. Wir lernen dadurch erst die
Abb. 44. Samthone, anze Stellun der Schweizerischen
g
bräunlicher(ursprünglichgelber?)Flor aufbzerblaßt) Er e innerhalb der Zeit kennen
blauem Atlasgrunde. Auf dem gewöhnlichen Weh- Z ugung y
stuhl gewebt und dann auseinandergeschnitten. das Verhältnis zum Reiche; zu öster"
lömmichisches Mßem") reich, zu Frankreich _ die Vorzüge
und Mängel.
In einem späteren Schreiben des Residenten von Nagel an den Fürsten
Kaunitz (vom 16. Oktober 1776)" sind noch weitere Auiklärungen über die
wirtschaftlichen Grundlagen und die Art des Vertriebes, die der Schreiber
den Österreichern als Vorbild hinstellt, enthalten. Die Basler ließen, wie
er schreibt, in der richtigen Erkenntnis, daß bei billiger Ware nicht das
Material, sondern die Arbeitsleistung den Ausschlag beim Erzeugungspreis
gäbe, die Bänder zumeist auf dern Lande herstellen (wie wir das oben
schon gehört haben); auch wären sie sehr geschickt in der Benutzung von
" „Gleichwie nun aus Vorigem zu glauben, daß dergleichen Reisen Schweitzerischer Kaufleute nebst der
etwaigen Wechsel- und anderen üblichen Berechnungen gegen ihre Freunde großen Teils die Verminderung,
oder wenigstens eine schädliche Ausforschung der kais. königl. Fabriquen zum Endzwecke haben könnten: so
unterwerfe ich Euer Exc. hohen Einsicht, oh nicht künftighin. wenn Zürchische, Bernische. Baßlische
Schaihausische oder Stadt St. Gallische Handelsleute in Wien ankommen sollten, ihre Schritte etwas näher
zu beleuchten wären?"
"N No. 2 ex Novembri 776.