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des Cinquecento zu, dessen Nachbildungen in Tirol und auch irn übrigen
Deutschland in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts Eingang fanden.
Die schräg gestellten Stützbretter, gewöhnlich durch Zargen verbunden,
lösten sich in vier gekrätschte Stollen, stab- oder säulenförmige Beine auf,
die billiger, leichter zu ersetzen, aber freilich nicht schöner waren. Möglich,
daß die Vorliebe der Spätrenaissance für
Säulen und Baluster auch auf diese freilich
ziemlich verkümmerte Bildung nicht ohne
Einfluß war. Die schräg gestellten, „ge-
krätschten", stabförmigen Beine sind aber
Abb. x24. Bauernstuhl, um 1700. Höhe 0,94, Breite 0,46 Abb. 125.Salzburgerßauernstuhl,XVIII.
Meter jnhrh. Höhe 0,86, Breite 0,45 Meter
das Wesentliche des Stuhltypus, die im Verhältnis zu dem im ganzen meist
leichten Möbel eine relativ bedeutende Standfestigkeit gewährten. Sie werden,
je nach feinerer oder gröberer Ausstattung entweder direkt in das Sitzbrett
oder in unter demselben laufende Querleisten verzapft. In das hinten oft etwas
verlängerte Sitzbrett ist die Rücklehne, die einzige Trägerin künstlerischen
Schmucks, eingezapft. Die Form des Sitzbretts ist eine wechselnde, am
seltensten - meist erst im späteren XVIII. Jahrhundert auftretend -- sind
runde oder ovale Sitzbretter, die häufigste Form ist die viereckige und hier
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