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und löcherige Klötze als IIP; der Ausschuss wurde in den
Fluss geworfen, da die Bereitung der „Masse“ damals noch
nicht bekannt war.
II. Die Gewinnung des Meerschaums in den Minen.
Die bergmännische Förderung ist im eigentlichen Sinne ein
Raubbau, da kein Gesetz die Gewinnung des Rohproductes regelt
und Jeder an jeder beliebigen Stelle den Bau beginnen kann.
Gewöhnlich bilden sich Gruppen von 6—10 Personen, welche
entweder für eigene Rechnung oder auf Kosten irgend eines
Raffineurs die Ausbeute betreiben. Man darf aber nicht glau
ben, dass sich die Meerschaumgräber aus der einheimischen
Bevölkerung recrutiren. Diese findet in andern Beschäftigungen
ein lohnenderes Auskommen und wendet sich höchstens dem
Handel und der Präparirung des geförderten Materiales zu. Die
Gräber selbst sind grösstentheils catilinarische Existenzen aus
aller Herrn Ländern, welche das unter allen Umständen müh
selige und oft schlecht lohnende Handwerk aus Verzweiflung
ergreifen, und weil schliesslich doch Fälle bekannt wurden, in
denen der Eine oder der Andere einen glücklichen Fund
gemacht.
Hat sich nun eine Gruppe gebildet, so begibt sie sich, mit
den nöthigsten Werkzeugen als: Spitzhacken, Schaufeln, Gru
benlampen, Stricken, Körben*) und Lebensmitteln für einige Zeit
versehen, in die Gegend, in welcher sie ihr Glück versuchen will.
Dort angekommen, sorgt man vor Allem für ein Obdach,
das häufig nur aus einer am Bergesabhange gegrabenen Höhle
besteht, und beginnt sofort mit der Anlage des Schachtes. Der
selbe wird höchstens bis zu einer Tiefe von 40° abgetauft, da
die primitiven Förderungsmittel und die mangelhafte Ventilation
das Eingehen in tiefere Schichten nicht gestatten.
Häufig stösst man schon in einer Tiefe von 2° auf eine
Meerschaumader. In diesem Falle wird sie durch Anlage eines
gradlinigen Stollens direct ausgebeutet, wenn sich in der Nähe
kein fremder Schacht befindet. Ist jedoch Gefahr vorhanden,
dass der Nachbar auf dieselbe Ader stösst, dann umzieht man
s. die Ausstellung im Cercle oriental des Hrn. Dr. Haardt.