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uns, so schaffen wir einen Speicher der Kraft, der immer
während auf uns einwirkt, die geistige Haltung eben dieser
edelsten Stunden dauernd in uns zu befestigen.
Das Bild nun ist verdichtetster Ausdruck unseres Ichs.
Das Bild gibt dem Raum erst die letzte Höhung seiner gei
stigen Kraft. Deshalb werden wir dem Bild nicht entsagen
wollen, mögen auch manche Architekten seine Daseins
berechtigung für den modernen Wohnraum leugnen. Das
Bild aber so zu verwenden, daß es ein Höchstmaß seines
Einflusses auf uns selbst entfalte, ist die Forderung, die
der zeitgemäße Innenraum an uns stellt. Im Gegensatz zum
ausgehenden neunzehnten Jahrhundert, wo man die Wände
lieblos mit einer Unzahl von Bildern behängte, werden wir
heute nur wenige Bilder unterbringen wollen, da uns mehr
Achtung vor dem Bild, vor unserem Bildverständnis und
vor der gestaltenden Kraft, mit der das Bild auf uns ein
wirkt, beseelt, als in jenen vergangenen Jahrzehnten.
In der Art nun, wie wir in unserer heutigen Zeit Bilder
im Wohnraum verwenden, soll die Ausstellung ,,Das Bild
im Raum“ Führerin sein. Hat diese Ausstellung nun auch
nicht die Absicht, mit der Exaktheit eines wissenschaftlichen
Lehrbuchs alle Möglichkeiten zu erschöpfen, die sich uns
bieten könnten, so werden doch vielfältige Anregungen ver
mittelt. Daß es sich in den hier gezeigten Räumen nicht