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Volltext: Katalog der Theodor Graf'schen Funde in Aegypten

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blauem Grunde weisse Ornamentation. Dieser reich geschmückte 
Aermel ist vorne nach unten geschlitzt und an der Handwurzel mit 
Knopf und Schlinge versehen. 
373. Linnenzeug mit einer rundbogig ausgeschnittenen Gobelintabula be 
näht. Dieselbe zeigt vier winzige Opferschalen und im Centrum ein 
mir nicht erklärliches Ornament. 
374. Gobelinborte und kleine viereckige tabula, blau grundirt (jetzt grün) 
mit feinster Doppelkreuz-(=f=)-Ornamentirung. 
375. Grobes Leinenzeug mit plane eingearbeitetem zierlichen Blattgewinde 
in Grün und Roth. 
376. Latus clavus. Viereckig 38 zu 3o Centimeter; Gobelin mit Leinwand 
unterlegt. Das mit buntfarbigen zierlichen Zinken beränderte Viereck 
enthält als Mittelstück eine Cartouche, in welcher tanzende Amo 
retten einen von einem Rundmedaillon eingeschlossenen Löwen um 
geben. Die Seitenverschlingungen der Cartouche bilden kleine Schilde, 
in welchen sich Büsten befinden. An diese reihen sich rund herum 
Entenfiguren und viermal je zwei, Löwen angreifende, Speerträger. 
Obgleich dieser wohl zu den grössten lati clavi gehörende Gobelin in der Com- 
position ziemlich roh erscheint, so kann doch die technische Ausführung als eine 
sehr kunstvolle bezeichnet werden. Die officielle Beziehung der Entenfiguren in 
den clavi, welche an später zu beschreibenden Stücken noch deutlicher hervor 
treten wird, erhält die beste Illustration durch dieselben Entendarstellungen an 
dem clavus und der kchsei-tabula des Kaisers Justinian auf dem Mosaikbild des 
Chores von San Vitale zu Ravenna (6. Jhdt.). S. die Anm. zu Nr. 216. 
3yy_3yg. Rund-clavi. Gobelins. In geschmackvollen feinen Farbendessins 
ausgeführt. S. die Anm. zu Nr. 216. 
380. Ein kleiner orbiculus. Modeabzeichen in Gobelin. S. Nr. 71—72. 
381. Grosser viereckiger Gobeliu-c/cn'H.?. S. die Anm. zu Nr. 216. Der 
selbe ist auf einem feinen Karmesin-Wollribs aufgenäht und zeigt 
im Purpurgrunde zarte weisse stilisirte Thierfiguren und Arabesken. 
382. Eine in Linnen plane eingelegte viereckige Gobelintabula. Von zier 
lichen Zinkenornamenten eingefasst, enthält dieselbe auf rothem 
Grunde eine weisse Rosette, die von vier weissen Enten umgeben ist. 
383. Bruchstück einer uni-gestreiften Leinentunica mit aufgenähten, von 
T-Linien begränzten Gobelinborten. 
384. Aermelstück einer groben Leinentunica. Als Besatz ist an demselben 
ein orbiculus aufgenäht. Dieser in bewunderungswürdiger technischer 
Vollendung ausgeführte Gobelin, macht mit seiner classisch stilisirten 
Musterung und Farbengebung ganz die Wirkung der Malerei. 
Die Tunica, von welcher dieses Aermelstück losgetrennt ist, liegt sonst wohl 
erhalten vor; doch hat sich an ihr keine weitere Gobelinverzierung mehr conser- 
virt, als die noch in der folgenden Nr. 385 beschriebene. Merkwürdig ist es zu 
sehen, wie eine an und für sich grobe Gewandung mit herrlichen Gobelinwerken 
geschmückt und dadurch zu erhöhter Geltung gebracht erscheint.
	        
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