reich. Kiiglcuid. Schweden, Polen, Rußland und auch in Mitteleuropa
ganz be.stimmte Löffcltypen hcrausgehildot, die sich auch heute noch
hchaupten. wenn sie auch vielfach von den vielen neuen Mustern, die
inzwischen entstanden sind, zurückgedrängt wurden.
Die heigegehenen Abbildungen zeigen die charakleri.stischen Merkmale
von Löffeltypen.
In den Lbersceländern kommt bekanntlich der Einfluß des in den
Stammländern herrschenden Geschmackes zur Geltung. Es ist dies auch
bezüglich der genannten Be.stecktypen zu heobachlen.
Will eine Fabrik, die für die ganze W^elt Bestecke liefert, ein neues
Muster herausgeben. so ist demnach neben den neuzeitlichen Forde
rungen auch das geschichtlich Gewordene zu berücksichtigen. Natürlich
spielt das Material, Eisen, nichtrostender Stahl, Alpakka, .Alpakkasiiber,
Ma.ssivsilber usw., sowie die .Art der Fabrikseinrichtungen eine wichtige
Rolle. Außerordentlich mannigfaltig smd die AoraiLssctzungen bei der
Entstehung neuer Löffelformen. Das Primäre und Ausschlaggebende
aber ist die schöpferische Phantasie, welche im Rahmen der gestellten
-Aufgabe geeignete Entwürfe schafft.
Liegen solche Entwürfe vor, so wird man vom Bildhauer Gipsmodcllo
schneiden la.ssen oder man läßt von einem geschickten Metallschneider
Aletallmuster anfertigen, an welchen man das Aussehen der fertigen
Löffel am besten beurteilen kann und trifft danach die endgültige Wahl.
Ist das auszuführende ATodell bestimmt, so werden die zirka 80 ver
schiedenen Gegenstände, welche zwischen dem kleinsten Salzlöffel und
dem größten Schöpfer liegen, in AOrder- uml Rückansicht gezeichnet.
Nach diesen Zeichnungen und nach dem Originalmodell werden sodann
die Stahlstanzenpaare von llaiid graviert. Die tadellose Ausführung dieser
(jravierung ist von größter Wichtigkeit, denn zehntausende danach
fabrizierte Löffel tragen das genaue Gepräge derselben.
Die Kosten dieser und der dazu gehörigen Werkzeuge belaufen .sich auf
viele tausende, die maschinelle Einrichtung, welche zu einer solchen Spezial-
fabrikation in Bewegung gesetzt wird, auf hunderttausende Schilling.
Ähnlich wie bei dem beschriebenen Beispiel gekennzeichnet, liegen die
Verhältnisse beim Zustandekommen und Werden der meisten Industrie-
artikcl, welche dem Wechsel des Geschmackes unterliegen. Sic entstehen
aus den Bedürfnissen. Gewolndieitcn und kulturellen Ansprüchen der
Besteller, welchen der Industrielle sich anpassen muß. Verschieden wie
die Menschen und deren soziale Verhältnisse sind auch die Anforderungen,
welche sic stellen. ' \